Auf
dem von der Stadt Hessisch Oldendorf gekauften Grundstück eines Welseder Landwirts entstand ein neues, mit unzähligen Steinen ausgelegtes Bachbett. Ringsum wurde Wiese gesät. Mit dem Bagger wurde
der Weg des Rohder Baches in das neue Bachbett umgeleitet; erst als Rinnsal, schnell aber sprudelnd floss das Wasser hindurch. Auf einer Strecke von 50 Metern läuft nun die sogenannte Solgleite.
Zur Solsicherung werden zusätzlich noch Steine eingebaut; dann werden die Arbeiten an diesem Abschnitt in den nächsten Tagen abgeschlossen. Damit konnte der Höhenunterschied am Dömich-Wehr, der
insgesamt drei Meter betrug, ausgeglichen werden. Wenn die Finanzierung gesichert ist, wird im kommenden Jahr der Rückbau des Wehres an Brandts Mühle erfolgen, um den Rohder Bach komplett
durchgängig zu machen. Dann können Fische und kleine, wirbellose Wasserlebewesen wieder stromaufwärts bis zur Quelle des Baches gelangen.
DWZ - Hessisch Oldendorf - 15. August
"Hier würde ich gerne noch lange mithelfen" / Stanislaus Sodoma baut Insektenhotels
Barksen (ah).
In Wietze bei Celle steht ein in Barksen gebautes Hotel. Hierbei handelt es sich um ein fünf Kilo schweres Insektenhotel, das der elfjährige Jan Niklas seiner Schule mitgebracht hat.
Gebaut hat er es zusammen mit seinem Opa, Stanislaus Sodoma, den er in den Ferien regelmäßig in Hessisch Oldendorf besucht.
In der Werkstatt von Fritz Söhlke vom NABU in Barksen hilft Jan Niklas seinem Großvater, defekte Steinkauzröhren oder Schleiereulen-Nistkästen zu reparieren oder Insektenhotels zu
zimmern. Das oberste Stockwerk jener Holzhäuschen wird mit Heu gefüllt - ein idealer Nistplatz für Käfer und Fliegen.
Mittlere Etage ist für die Bienen
Durch ein Einfüllloch kann bei Bedarf das Heu ausgetaucht werden. Die mittlere Etage dient als
Unterkunft für Bienen. In die darin gestapelten Äste bohren sich die fleißigen Insekten ihre Löcher. Im Erdgeschoss bietet ein Ziegelstein ebenfalls einen guten Ort zum Nisten;
Ohrwürmer fühlen sich dort besonders wohl. Je nach Auftrag schließt Stanislaus Sodoma die Öffnungen des Steins auch mit Lehm.
"Wenn man die Insektenhotels im Frühjahr aufstellt, nisten sich schnell Tiere ein. Dann ist das Hotel so belebt wie ein richtiges Haus", berichtet er. 70 derartige Niststätten hat der
60-Jährige im vergangenen halben Jahr angefertigt, davon sind bereits 50 zum Selbstkostenpreis von 15 Euro verkauft.
Motiviert und eigenverantwortlich
Seit einem Jahr ist Stanislaus Sodoma im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungs-Maßnahme über das
Job-Center Hameln beim NABU Hessisch Oldendorf beschäftigt. Dessen Vorstand ist sehr zufrieden, wie motiviert und eigenverantwortlich er sich in das für ihn neue Aufgabengebiet
eingearbeitet hat. Das hat zur Folge, dass die ABM-Stelle des gelernten Maurers gerade um ein Jahr verlängert wurde.
In seinem Berufsalltag geht er vormittags in die Werkstatt in Barksen handwerklichen Arbeiten nach, während er nachmittags zu Kartierungszwecken loszieht und Flug- und
Wasservögel beobachtet und zählt. Der gebürtige Hannoveraner lässt keinen Zweifel daran, dass ihm seine Arbeit gefällt. "Hier würde ich gerne noch lange mithelfen, wenn meine Kraft
das zulässt", meint er lächelnd.
Am 24. August ist er beim Tag der offenen Tür auf dem Zeltplatz Tönebön in Hameln dabei, wenn sich die NABU-Ortsgruppen von Hessisch Oldendorf und Hameln gemeinsam präsentieren.
Natürlich dürfen dann auch seine Insektenhotels nicht fehlen.
Bestellt werden können die Insektenhotels beim Vorsitzenden des NABU-Ortsverbandes, Hans-Jürgen Wissel, unter der Telefonnummer 05152/1444.
DWZ - Coppenbrügge - 14. August
Die Faszination der Steine / Mit dem NABU Coppenbrügge/Salzhemmendorf zum Steinzeichen
Coppenbrügge/Salzhemmendorf (red).
Erdgeschichte zum Anfassen erlebten Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren mit der NABU-Gruppe Coppenbrügge/Salzhemmendorf. Gemeinsam fuhren sie zum Erlebnispark "Steinzeichen
Stenbergen" - eine Aktion des Ferienpasses.
"Einerseits wurde der Gesteinsabbau im aktiven gigantischen Steinbruch von vielen als störender Eingriff in die Natur empfunden. Auf der anderen Seite erlebten die Kinder an sich
selbst die Faszination, die von Steinen ausgehen kann", sagt NABU-Vorsitzender Günter Blötz.
Besonders eindrucksvoll seien die 3D-Multivisionsshow über die Welt der Mineralien und das Mikroskopieren von Gesteinsproben gewesen. Beim Buddeln nach Halbedelsteinen und Fossilien
und erst recht beim "Goldwaschen" wurde die Leidenschaft von Goldgräbern und Edelsteinsuchern selbst erfahrbar. Ein weiterer Höhepunkt war die Teilnahme an einem
Steinbildhauer-Workshop in der Bauhütte.
Unter fachlicher Anleitung wurden aus den Ferienpasskindern aus Coppenbrügge und Salzhemmendorf kleine Künstler. Nach knapp zwei Stunden hatte jedes Kind eine kunstvolle Skulptur nach
eigenem Entwurf aus dem verwendeten Thüster Kalkstein heraus gearbeitet. So konnten die Teilnehmer nach der gelungenen Veranstaltung nicht nur die kleinen Säckchen mit erschürften
Halbedelsteinen und gewaschenen "Goldplättchen" mit nach Hause nehmen, sondern auch ein selbst geschaffenes Kunstwerk aus Stein.
DWZ - Hessisch Oldendorf - 11. August
Fledermäuse bieten ein beeindruckendes Schauspiel / Naturschutzbund weckt bei Ferienpassaktion Neugierde auf eine besondere Tierart / Mit
Detektoren unterwegs
Hessisch Oldendorf (ah).
Fledermäuse haben große Ohren, schlafen tagsüber verkehrt herum in Türmen, fliegen nachts über Wiesen oder Teiche, fressen Insekten, ihre Rufe können wir nicht hören. Derartiges
Wissen gaben die 30 Kinder, die an der Ferienpassaktion des NABU teilnahmen, preis.
Gemeinsam mit 25 Erwachsenen liefen sie ein Stück des Weserradweges entlang, um unter Anleitung von Mitgliedern des Hessisch Oldendorfer Vereins in der Abenddämmerung
Fledermäuse zu beobachten. Während die Erwachsenen im Schnelldurchgang allerlei Informationen rund um die Fledermaus erhielten, setzten sich die Kinder spielerisch mit deren Alltag
auseinander. Mit verbundenen Augen suchten einige von ihnen bei anderen sie umkreisenden Kindern nach Nahrung; dieses Spiel gefiel allen.
Auf ihrer abendlichen Wanderung entdeckte die Gruppe über einer Wiese Zwergfledermäuse. An der Abzweigung nach Großenwieden hofften Hans-Jürgen Wissel, Gerd Rehbein und Maren Clavey
vom NABU, Breitflügelfledermäuse, die eine Spannweite von bis zu 34 Zentimetern haben, mit ihren Bat-Detektoren zu orten. Diese Geräte machen die Hochfrequenz der Fledermausrufe für
das menschliche Ohr hörbar.
Exkursion von Erfolg gekrönt
Obwohl genügend Insekten herumschwirrten, schien an dem Standort keines der Säugetiere unterwegs zu sein. Etwas frustriert marschierten alle zurück an den ehemaligen Hafen zurück.
Dort war die Fledermausexkursion von Erfolg gekrönt: Dicht über der Wasseroberfläche waren im Scheinwerferlicht Insekten jagende Wasserfledermäuse zu erkennen und mithilfe der
Detektoren auch gut zu hören. Konzentriert verfolgte auch die siebenjährige Merle mit der Taschenlampe die Fledermäuse und berichtete: "Die Tiere sind immer eine Acht geflogen."
Für die Teilnehmer war das Treiben der Fledermäuse in der Dunkelheit ein beeindruckendes Schauspiel.
DWZ - Emmerthal - 08. August
Im Ort vielseitig engagiert / Erna und Wolfgang Jürgens feiern Goldene
Emmern (gm).
Vor 50 Jahren haben sie sich "getraut" - und heute feiern sie im kleinen Kreis. Morgen aber wird im emmerschen Dorfgemeinschaftshaus die große Feier steigen, wenn Wolfgang Jürgens und
seine Ehefrau Erna, geborene Hackenberg, ihr 50-jähriges Ehejubiläum begehen. Der Jubilar, ein emmersches Urgestein, wurde allerdings in Kirchohsen
geboren.
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Wolfgang Jürgens
ist aktiv in der NABU-Ortsgruppe und Fördermitglied in vielen Vereinen.
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DWZ - Hameln - 05. August
Beim Leinenzwang kochen die Emotionen hoch / Verzwicktes Regelwerk sorgt für Irritationen / Auf Straßen und Plätzen dürfen Hunde frei
laufen
Hameln (kar).
"Es gibt keinen generellen Leinenzwang für Hunde in Hameln", stellt Stadtpressesprecher Thomas Wahmes fest und korrigiert damit die ursprünglich von der Stadt an die Presse gegebene
Aussage, dass Vierbeiner immer grundsätzlich im Stadtgebiet an der Leine zu führen sind. Diese Information war falsch. Und hat für Irritationen gesorgt. Leinenzwang für Hunde - ein
Thema, bei dem die Emotionen hoch kochen, bei dem Ängste auf der einen Seite und Tierschutz- oder Halterinteressen auf der anderen Seite ins Spiel
kommen.
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Von der
Verantwortung der Hundehalter spricht auch Friedel Rädecker, Artenschutzfachmann beim Hamelner NABU und selbst Hundehalter. Deshalb befürwortet er auf Straßen im Stadtgebiet den
Leinenzwang. "Ein Stück Wildtier steckt in jedem Hund noch drin. Man kann seine Hand nicht hundertprozentig für ihn ins Feuer legen. Deshalb kommt es leider auch immer wieder zu
Unfällen", sagt Rädecker. Auf belebten Straßen und Plätzen seien die Tiere vielen Reizen ausgesetzt. Rädecker: "Einen Hund zu halten, wenn ihn der Jagdinstinkt packt, ist nur schwer
möglich."
Ausbildung ist ganz wichtig
Wie die Tierheim-Leiterin, ist auch der NABU-Experte ein glühender Verfechter von
Ausbildung - für Tier und Halter gleichermaßen. Und im Team. Als erste Adresse wird von den beiden der Hamelner Polizeisporthundeverein genannt, der ein großes Ausbildungsangebot
bereit halte und auch über eine große Hundewiese an der Weser in der Nähe des Kanu-Clubs verfüge, wo sich die Tiere austoben können. Dann das - da sind sich Tierschützer und
Hundehalter einig - sei für einen Hund lebensnotwendig.
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DWZ - Aerzen - 17.
Juli
(Ohne
Überschrift)
Emmerthal.
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Eine nächtliche Fledermausexkursion bietet die Emmerthaler Ortsgruppe vom NABU morgen Abend von 20.30 bis 23
Uhr an. Treffpunkt ist die Grundschule in Amelgatzen. Abgeholt werden können die Kinder am Ende am Schlossparkplatz in Hämelschenburg.
NDZ - Bad Münder - 11.
Juli
NABU-Ortsgruppe Sünteltal begrüßt ihr 500. Mitglied
Bad Münder (oe).
Die Naturschutzbund-Ortsgruppe Sünteltal hat ihr 500. Mitglied
aufgenommen. Rosa Fixel aus Bad Münder wurde jetzt während einer Aktion des Landesverbandes geworben und wie es sich später herausstellte, erhielt sie die Jubiläums-Mitgliedsnummer
der Ortsgruppe. Anmerkung Webmaster: Die Werbe-Aktion führte der Kreisverband Hameln-Pyrmont
durch.
Der Vorsitzende Matthias Großmann und seine Vorstandkollegen überreichten ihr nun als Begrüßungsgeschenk einen Fledermaus-Nistkasten. Den wird das neue Mitglied
schon bald mit jungen Naturschützern zusammenbauen, denn Rosa Fixel möchte sich aktiv in die Jugendarbeit des NABU einbringen. Das freut den Kreisverbandsvorsitzenden Hans Arend
besonders. Er überreichte ihr das Buch "Naturerlebnistipps in Niedersachsen".
Insgesamt sind bei der Werbeaktion 550 neue Mitglieder geworben worden. Von Anfang Mai bis Ende Juni haben junge Studenten an vielen Türen im Landkreis geklopft und den Bewohnern
Aktivitäten und Aufgaben des NABU näher gebracht - und dabei auch zahlreiche neue Unterstützer gewinnen können.
DWZ - Hessisch Oldendorf - 11.
Juli
Maren Clavey löst Sonja Wissel beim NABU ab / Vorstand der Ortsgruppe vor dem geplanten
Zusammenschluss mit Hameln personell verstärkt
Hessisch Oldendorf (ah).
In der Jahreshauptversammlung des Naturschutzbundes im Baxmannsaal des Werkhauses verkündete Hans-Jürgen Wissel den erfolgreichen Abschluss der Werbeaktion "Natur braucht Kröten.
So oder so". Anmerkung Webmaster: Mitgliederwerbeaktion des NABU-Kreisverbandes. Dadurch wurden über 100 neue Mitglieder geworben; knapp 520 Mitglieder zählt die Hessisch
Oldendorfer Gruppe jetzt.
Seit 20 Jahren gehört Christa Haupt dazu. Für ihre aktive Mitarbeit verlieh ihr der Vorsitzende die Treuenadel des Verbandes. Dank ging an seine Frau Sonja, die im NABU seit
1988 eine gut funktionierende Kinder- und Jugendarbeit aufgebaut hat. Sonja Wissel nutzte die Versammlung, um die von ihr geleitete Kinder- und Jugendgruppe offiziell an Maren Clavey
zu übergeben, die bereits als Kind Sonja Wissels NABU-Gruppe besuchte und heute mit ihrem sechsjährigen Sohn Luis dabei ist. Sonja Wissel verabschiedete sich auch aus der
Vorstandsarbeit.
Erwartungsgemäß verliefen die Wahlen: Vorsitzender bleibt Hans-Jürgen Wissel, sein Stellvertreter ist weiterhin Karl-Friedrich Alms, Rüdiger Beiersdorfer wurde erneut Kassierer und
Hans Arend Schriftführer. Zur neuen Referentin für Jugendarbeit wurde Maren Clavey gewählt, Referent für Biotop- und Artenschutz bleibt Dietmar Meier und Referent für
Tierartenerfassung Gerd Rehbein. In den NABU-Beirat wählten die Mitglieder des Ortsvereins Ingrid Halbauer, Constantin Anger, Rainer Marcek, Sonja Wissel, Heinrich Holste und Klaus
Göring. Mit dieser personellen Verstärkung soll der Beirat im Hinblick auf die bevorstehende Fusion mit der Gruppe Hameln mehr Gewicht bekommen.
Nächste Aktionen der NABU-Gruppe Hessisch Oldendorf werden die Fledermausexkursionen im Rahmen des Ferienpasses am 1. August und die Fledermausnacht für Groß und Klein am 30. August
sein.
DWZ - Coppenbrügge - 05.
Juli
Ein literarisches Erlebnis unter freiem Himmel / Zehnte Coppenbrügger Lesewoche vom 6. bis 11.
Juli / Autorenlesung mit Karl Ulrich Lippoth aus Hannover
Coppenbrügge (sto).
Die Coppenbrügger Lesewoche, ein literarisches Erlebnis unter freiem Himmel, jährt sich in diesem Jahr zum zehnten Mal. In verschiedenen Orten des Fleckens präsentiert "Unser Dorf
liest" vom 6. bis 11, Juli an (hoffentlich) lauen Sommerabenden humorvolle, hintergründige und freche Geschichten. Für die obligatorische Autorenlesung hat sich diesmal Karl Ulrich
Lippoth aus Hannover angekündigt.
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Am Abschlussabend in Brünnighausen am Freitag, 11. Juli, dreht sich unter dem Motto ""Darf ich bitten -
Eine Aufforderung zum Tanz" nicht nur um den Dreivierteltakt. Im Garten von Jens Eggers, Im Pump 3, werden Geschichten rund um das Tanzen gelesen. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit
der NABU-Ortsgruppe durchgeführt.
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DWZ - Coppenbrügge - 24.
Juni
Hand in Hand für die Tafel / Erste Wanderkarte "Naturpark Weserbergland" für
Brünnighausen
Brünnighausen (ist).
Bei der Sitzung des Ortsrates Brünnighausen hatte Gemeindebürgermeister Hans-Ulrich Peschka die Wanderkartentafel "Naturpark Weserbergland" vorgestellt, die inzwischen aufgestellt und
vom Vorstand des Dorfgemeinschaftsvereins und Förster Karl-Heinz Plate beim Brunnen am Fahrenstück gemeinsam enthüllt wurde. Die erste Wanderkartentafel für den Bereich Brünnighausen
wurde von der Dorfgemeinschaft finanziert und in Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung gestaltet. Gemeinderatsmitglied Rudolf Stenzel bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit
den Dorfgemeinschaftsvereinen, im Fall von Brünnighausen besonders Gerald Mehrtens.
Bei der Vergabe der Ortsratsmittel wurde dem NABU Coppenbrügge-Salzhemmendorf hundert Euro für die Pflanzaktion "Obstbaumallee im Zuge des Napoleonsweges" bewilligt.
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NDZ - Bad Münder - 18.
Juni
Wieder wird in der Brutzeit massiv abgeholzt / NABU Sünteltal verurteilt "unsensibles
Vorgehen" / Wald bei Eimbeckhausen war Rückzugsgebiet
Eimbeckhausen (ric).
"Warum ausgerechnet jetzt?", fragen sich die Mitglieder des Naturschutzbundes Sünteltal. Und nicht zum ersten Mal. Nachdem bereits vor Kurzem ein Waldstück im Osterberg "abgeerntet"
wurde, hat es jetzt wieder einen Kahlschlag gegeben - erneut mitten in der Brut- und Setzzeit. Das ist zwar kein rechtlicher Verstoß, dessen sind sich die Naturschützer bewusst. Aber:
"Es ist ein Unding, dass solch ein einsam in der Landschaft liegendes Feldgehölz, welches die Kinderstube für eine Vielzahl von Tieren ist, in dieser Jahreszeit vernichtet wird",
ärgert sich Vorstandsmitglied Heinz Osterkamp.
Es geht dabei um ein 15000 Quadratmeter großes Areal an der Verbindungsstraße Zwischen Eimbeckhausen und Egestorf. Nadelbäume, hauptsächlich Fichten, umgeben von Heckengehölzen
wie Holunder und Schlehe. "Das Gebiet ist ein Rückzugsraum, aber auch Setz- und Kinderstube für Niederwild und Brut- und Lebensraum für viele Vögel gewesen", weiß Osterkamp.
Mindestens 70 Jahre lang hätten die Bäume nun dort gestanden - jetzt wurden sie abgeholzt. Beispielsweise dort beobachtete Greifvogelpaare hätten nun ihre Heimat
verloren.
Der NABU-Vorsitzende Matthias Großmann bezeichnet das Vorgehen als unsensibel, Heinz Osterkamp geht sogar noch weiter: "Ich kann nicht glauben, dass der wirtschaftliche Zwang so
groß ist, dass man einem Gehölz Jahrzehnte zum Wachsen gibt und dann ausgerechnet in dieser Jahreszeit eine komplette Rodung vornimmt."
Der spezielle Fall ist dem Fachdienst Naturschutz und Landwirtschaft beim Landkreis bekannt. Rainer Halbauer, gleichzeitig für die Waldbehörde zuständig, hatte bereits im vergangenen
Jahr Kontakt zu dem privaten Besitzer des Waldes aufgenommen. Hintergrund ist der Bau der Ortsumgehung Eimbeckhausen. "Wir haben bestätigt, dass der Wald auch im Zuge der Planung
weiterhin Bestand haben kann, auch wenn die Umwandlung in Misch- beziehungsweise Laubwald ist kein Problem," sagt Halbauer. Die Abholzung des wenig ertragreichen und zum Teil
befallenen Nadelholzes sei "absolut rechtmäßig" gewesen. "Es wäre sicherlich wünschenswerter, wenn er zu einem anderen Zeitpunkt abgeholzt hätte, aber keine Vorschrift", erklärt der
Fachdienstleiter.
Für Heinz Osterkamp vom NABU keine befriedigende Situation: "Vielleicht wäre ja mal eine Korrektur der Gesetzeslage
erforderlich."
NDZ - Bad Münder - 17.
Juni
NABU wirbt für mehr Umweltliebe
Bad Münder (ric).
Die Einwohner Bad Münders bekommen in dieser Woche Besuch: Ein Team aus fünf angehenden Studenten wird in einer großen Aktion, die immer im Jahr der Fußball-EM läuft, an jeder Haustür
im Stadtgebiet und den Ortsteilen klingeln und auf den Naturschutzbund und seine Aktivitäten aufmerksam machen. "Der NABU will weiter wachsen", gibt der Kreisverbandsvorsitzende Hans
Arend als Ziel aus.
"Wir klären über die Projekte des NABU auf und werben neue Mitglieder - ohne dabei aufdringlich zu werden", sagt Tino Anker, der zusammen mit Eike Deuling, David Eckelmann, Mahdija
Amin und Stefan Meyer optimistisch ist, in Bad Münder das 500. neue Mitglied zu gewinnen. Zuvor war das Team schon in Bad Pyrmont, Coppenbrügge und Salzhemmendorf unterwegs. Um nicht
mit anderen, möglicherweise unlauteren Werbern verwechselt zu werden, können sich die jungen Leute allesamt ausweisen und tragen einheitliche weiß-blaue T-Shirts. Bargeld dürfen sie
übrigens nicht annehmen. Matthias Großmann hofft auf viele neue Interessierte, die sich dem NABU anschließen wollen - "sie alle stärken unser Gewicht, ganz gleich, ob aktiv oder
passiv."
DWZ - Hameln - 14. Juni
"Ob Schnecken wohl auch Kekse fressen?" / Wie Kinder die Natur erkunden
VON BIGGI NEUGEBAUER
Hameln.
"Papa, ich hab'
heute was Cooles gesehen: einen gefährlichen Räuber." Der dreijährige Mikal, der sonst nur T-Rex und ähnliche Vertreter seiner Urzeit-Helden entsprechend betitelt, meint aber nur
eine Libellenlarve. "Die kann sogar Kaulquappen fressen, weißt du!?"
Ausgerüstet mit Sieb, Eimer und Lupe hatte er am Nachmittag gemeinsam mit seiner Schwester Malin ausdauernd und begeistert in unserem mittlerweile "verwilderten" Gartenteich
nach Insekten und anderen Lebewesen Ausschau gehalten.
Es kostet mich als Mutter manchmal etwas Überwindung, angesichts von Gelbrandkäfer, Wasserassel und Co. ein Schaudern zu unterdrücken. Auch klebrige Baby-Nacktschnecken und wuselige
Hundertfüßer, die mir von den Kindern immer wieder liebevoll mit "guck mal, wie süß" unter die Nase gehalten werden, fände ich nicht nur aufgrund des Tierschutzgedankens ungern auf
dem Kinderzimmerteppich wieder. Tapfer bin ich mir bei meiner Vorbildfunktion bewusst, streichele schon mal einen Regenwurm und gehe mit der Familie, auch Dauerregen zum Trotz, bei
anhaltenden Geschwisterstreitigkeiten zur Entspannung in den Wald. Schließlich konnte ich als Dorfkind meine Umgebung nahezu uneingeschränkt erobern und möchte für meine Kinder Natur
erlebbar machen.
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Wer Natur liebt und seinen Kindern etwas Spannendes bieten möchte, sollte sich
zusammentun, dachte 1989 auch Sonja Wissel. Die Hessisch Oldendorferin betreut als Referentin für Jugendarbeit im Naturschutzbund Deutschland zum Beispiel regionale Fledermaus-
und Krötenschutz-, Wasser- und Pflanzprojekte mit kleinen und größeren Leuten und bedauert vor allem, dass viele Kinder sich nicht mehr schmutzig machen dürfen und Eltern zu wenig
mit ihnen im Freien unternehmen. Große Märsche seien aber für Kinder oft langweilig. Man solle lieber eine geeignete Stelle, wie einen flachen Bachlauf, aufsuchen und gemeinsam
erkunden.
Die genannten Experten raten Eltern, ihre Kinder durch eigenes Interesse zu motivieren und/oder Freunde mitzunehmen, denn Kinder inspirieren sich auch gegenseitig. Wetterfeste und
Wechselkleidung, Schnitzmesser und Bindfäden zum Basteln von Schiffchen und Ähnlichen vergrößern den Spaßfaktor. Kinder benötigen nicht immer große, spektakuläre Sachen, man könne
auch kleine Dinge interessant machen. Da es im Wald keine Ablenkung gebe, entdecke man schnell Dinge, die die Kinder zum Staunen bringen: "Sieh mal, eine Schnecke, was die wohl
frisst? Kekskrümel oder Salat vom Butterbrot." Kinder sollen ruhig Fragen stellen und lernen, dass auch Eltern und Erzieher nicht alles wissen, man gemeinsam nach Antworten und
Lösungen suchen kann.
...
DWZ - Hessisch Oldendorf - 11.
Juni
"Unser Dorf hat Zukunft" - Jury besichtigt Orte
Hessisch Oldendorf (ah).
Im Rahmen des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" haben die Juroren mit einer Ortsbegehung durch Rohden, Segelhorst und Zersen begonnen. Die Jury setzt sich aus Mitgliedern der
Kreistagsfraktionen, des Landvolkes, der Landfrauenvereine, der Naturschutzorganisationen und der Kreisverwaltung zusammen. Michael Ebbecke, Vorsitzender des Kreisausschusses für
Umwelt und erneuerbare Energien, hatte die Leitung. Rainer Halbauer von der Kreisverwaltung erläuterte die Bewertungskriterien: "Wir achten besonders auf die Zukunftsfähigkeit der
Ortschaften." Hans Arend vom NABU fügte hinzu: "Bebauungspläne, wirtschaftliche Entwicklung, Soziales, Natur und Umwelt fließen mit ein." Am morgigen Freitag verkündet die Jury den
Kreissieger des Wettbewerbs.
NDZ - Bad Münder - 05.
Juni
Natur erkämpft sich altes Militärgelände zurück / Reihebürgerschaft investiert in "Altlast"
beim Süntelturm / NABU-Mitglieder bei Ortstermin begeistert
Bad Münder (hzs).
Im grünlichtrüben Wasser des ehemaligen Feuerlöschteiches tummeln sich dicke Trauben schwarzer Kaulquappen. Hinter den Schutzzäunen, die das Wild fernhalten, gedeihen frisch
angepflanzte Eichen. Über allem thront ein Mobilfunkmast.
Auf dem Gelände der Mitte der 90er Jahre aufgegebenen, niederländischen Raketenstation unweit des Süntelturms holt sich die Natur langsam, aber sicher zurück, was ihr zusteht. Davon
konnten sich jetzt ein Dutzend Mitglieder des NABU Sünteltal bei einer Waldführung mit dem Leiter der Forstverwaltung der Reihebürgerschaft, Siegfried Gonschorek,
überzeugen.
Nach einem Zwischenstopp in einer nach dem Orkan Kyrill wieder aufgeforsteten Fläche informierte der Flegesser Forstfachmann die Naturschützer über die Geschichte der rund zehn
Hektar großen Fläche, die "zurückgebaut" wurde.
"Als ich 1994 das erste Mal hier oben war, war alles zerschlagen, was nur zerschlagen werden konnte", erinnert sich Gonschorek. Zwar habe die Reihebürgerschaft ein Vorkaufsrecht ins
Grundbuch eintragen lassen, doch habe der damalige Bundesfinanzminister Theo Waigel entschieden, dass das Areal in Bundeseigentum bleiben solle. Private Initiativen jedoch führten
dazu, dass das aufgelassene Militärgebiet fast kostenlos an die Reihbürgerschaft ging, die laut Gonschorek "100000 Mark in die Hand nahmen" und das Gebiet wieder in einen naturnahen
Zustand zurückversetzten. "Weitsichtig", wie ein NABU-Mitglied lobte.
Pläne privater Investoren, auf dem Süntelkamm eine Feriensiedlung einzurichten, konnte nicht realisiert werden, sodass die Natur seitdem alles in Beschlag nimmt, was sich ihr
anbietet.
"Altlasten gibt es nachweislich hier nicht, und auch Bunker hat es nach den Unterlagen des
Staatshochbauamtes Bückeburg hier nie gegeben", weiß Gonschorek. "Hier standen nur einige feste Gebäude und ein paar Hallen in Leichtbauweise.
Die Infrastruktur war gleichwohl voll ausgebildet, das Gebiet komplett erschlossen. Eine Abwasserleitung etwa führt nach Hamelspringe.
In die Bodenleitungen seine immer wieder Lurche hineingeraten. so NABU-Vorstandsmitglied Heinz Osterkamp. "Die haben dann da festgesessen." Bis zu 400 der Amphibien habe man
mitunter pro Tag befreien können.
"Auch wenn die hier angepflanzten Eichen noch zu kämpfen haben", so Gonschorek, "schreitet die Renaturierung voran." Ganz von selbst, denn bis auf die normale Durchforstung bleibt das
Gelände auch künftig weitgehend sich selbst überlassen.
DWZ - Hessisch Oldendorf - 03. Juni
Amsel veränderte ihren Lebensbereich / Kindergarten-Gruppen beteiligen sich immer häufiger an Aktionen des Naturschutzbundes
Hessisch Oldendorf (red).
Hoch zufrieden zeigt sich der NABU Hameln-Pyrmont mit der Beteiligung an der Aktion "Die Stunde der Gartenvögel", zu der der Naturschutzverband aufgerufen hatte: "Wir haben eine hohe
Beteiligung zu verzeichnen", sagte Hans Arend. Der Hessisch Oldendorfer steht dem NABU-Kreisverband vor. Arend fügte an: "Es ist sehr schön, dass sich die Menschen zwischen Süntel und
dem Ith, zwischen Deister und den Pyrmonter Bergen mittlerweile so stark mit dieser Aktion identifizieren - besonders erfreulich ist, dass auch viele Kinder und Jugendliche mitgemacht
haben." Bei den Meldungen falle auf, dass der Trend eindeutig hin zur Meldung per Internet gehe.
Die Amsel liegt an der Spitze der Meldungen im Landkreis Hameln-Pyrmont - Anmerkung Webmaster: bisheriges Zwischenergebnis -. Es folgen der Star und der Haussperling, der Sieger des
vergangenen Jahres. "Der einst scheue Waldvogel, den unsere Vorfahren noch vor 150 Jahren nur selten zu Gesicht bekamen, ist zum absoluten Allerweltsvogel geworden, der in unseren
Städten sogar mit Dritt- oder gar Viertbruten aufwartet", erläuterte der NABU-Vorsitzende. "Die Amsel brütet mitunter sogar in Balkonkästen. Sie ist bei ihrer Nahrungssuche absolut
nicht wählerisch und verliert zunehmend ihre Scheu."
"Auch eine Schul-AG und Kindergartengruppen haben an unserer Aktion teilgenommen. Die von der NABU-Ortsgruppe Hessisch Oldendorf veranstalteten Vogelführungen sowie Kindergarten- und
Vorschulgruppen-Termine erfreuten sich einer großen Beliebtheit", betonte Hans Arend. Im Gegensatz zu einer Untersuchung in Bayern, bei der nur jedes dritte Kind einen Spatz erkannte,
hat der Kindergarten Großenwieden, der sich mit acht Mädchen und Jungen beteiligte, insgesamt zehn Haussperlinge gemeldet. In Hessisch Oldendorf, wo sich zwei Kindergärten
beteiligt haben, liegen Amsel, Mauersegler und Buchfink an der Spitze der eingegangenen Meldungen - Anmerkung Webmaster: bisheriges Zwischenergebnis -. "Insgesamt
nahmen 61 Kinder und zwölf Erwachsene an der 'Stunde der Gartenvögel' teil", freute sich Hans Arend.
DWZ - Hameln-Pyrmont - 29. Mai
NABU wirbt an der Haustür
Hameln-Pyrmont.
Der Naturschutzbund führt eine Werbeaktion im Landkreis durch. Um nicht mit anderen, möglicherweise unlauteren Werbern verwechselt zu werden, können sich die sieben Werber - alle
tragen weiße T-Shirts mit NABU-Aufdruck - ausweisen.
DWZ - Bad Münder - 29. Mai
Naturschützer erbost über Holzernte im Wald / Firma sägt mit schwerem Gerät im Osterberg / Brut- und Setzzeit gilt nicht in der
Forstwirtschaft
Bad Münder (jhr/ric).
Im städtischen Wald am Osterberg wurde in den vergangenen Tagen gesägt: Mit einem Harvester ernteten Mitarbeiter einer Fachfirma Lärchenholz. Bei Naturschützern sorgt das für
Unmut.
Um zu den ausgewählten Stämmen zu kommen, wurden Gassen angelegt, das schwere Kettenfahrzeug bahnte sich unweit des Velden-Heimes seinen Weg durch den Wald - für Wolfgang Lüters aus
Flegessen ein Unding: "So etwas ist höchst unsensibel", erklärt er und verweist auf die seit dem 1. April bestehende Brut- und Setzzeit. Aus gutem Grund müssten seine Hunde in dieser
Zeit im Wald und in der freien Natur an die Leine. Wenn es aber um wirtschaftliche Interessen der Stadt gehe, könne mit einem schweren Kettenfahrzeug durch die Waldränder gefahren
werden, an denen viele Tier- und Vogelarten ihren Nachwuchs aufzögen.
Beim Naturschutzbund Sünteltal wird diese Meinung geteilt. "Die Stadt müsste Vorbild-Charakter
beweisen und hätte die Arbeiten besser zu einem anderen Zeitpunkt durchgeführt", sagt Heinz Osterkamp aus dem Vorstandsteam. Er fürchtet, dass ein Großteil der dort lebenden Jungvögel
der Holzernte zum Opfer gefallen ist.
Bei der Stadt stößt die Kritik teilweise auf Verständnis: "Das ist schon etwas unglücklich und schwer zu verstehen", räumt Harald Meyer-Archilles vom Umweltamt ein. Der Bereich
Stadtforst gehört zwar nicht zu seinem Zuständigkeitsbereich, dennoch kenne er die Hintergründe, warum auch innerhalb der Brut- und Setzzeit im Osterberg gearbeitet werden dürfe: Der
Wald gelte als Wirtschaftsgut mit privilegierten Rechten. Zuständig für den Stadtwald ist im Kämmereiamt der stellvertretende Leiter Dragutin Trajlovic, und der bestätigte die
Auffassung des Umweltamtes. Die Arbeiten seien in Abstimmung mit dem für den Stadtwald zuständigen Förster Hans-Jürgen Werner ursprünglich für einen deutlich früheren Zeitraum geplant
gewesen, allerdings sei ein Defekt am Harvester aufgetreten, weshalb die Stadt die Arbeiten habe verschieben müssen.
Rechtlich ist das Vorgehen einwandfrei, sagt Stefan Fenner von den Niedersächsischen Landesforsten. "Die ordnungsgemäße Forstwirtschaft muss sich nicht an Brut- und Setzzeiten
halten."
DWZ - Hameln - 22. Mai
Gartenbesitzer öffnen die Tore / Gelegenheit zum Schauen und Fachsimpeln an zwei Tagen
Hameln (git).
Wann ist ein
Gärtnerglück vollkommen? Wenn das liebevoll gepflegte eigene Paradies grünt und blüht? Die Bienen summen? Oder die Vögel zwitschern? Oder alles zusammen? Solch ein Gärtnerglück kann
sich ebenfalls einstellen, wenn Gleichgesinnten die Möglichkeit geboten wird, vor Ort zu fachsimpeln oder wenn das ganz persönliche Reich anderen präsentiert werden kann. Am kommenden
Sonntag, 25. Mai, sowie Sonntag, 15. Juni, können Interessierte beim "Tag des offenen Gartens" an diesem "Erlebnis Garten" wieder teilhaben.
Im achten Jahr in Folge hat sich die Kreisgruppe des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) wieder eine Vielfalt von Gärten zusammengestellt. Für die nicht kommerzielle
Veranstaltung ist weder Eintritt noch eine Voranmeldung nötig. Besucht werden können in diesem Jahr unter anderem Gartenbesitzer mit Liebe zum japanischen Stil, Familiengärten, Gärten
in Handlage, mit Bachlauf oder eigenem Schwimmteich. Liebe zum Detail steckt dabei in botanischen Raritäten, die in Mauerritzen zu finden sind, auf dem begrünten Dach eines
Gartenhäuschens oder in der historischen Streuobstwiese.
Weitere Informationen: Das Programm mit der Beschreibung der Privatgärten ist im "Natur- und Umweltzentrum" in Hameln, Berliner Platz 4. bei "Blumen
Ehlerding" Deisterstraße und bei "Stauden Junge" in Wehrbergen erhältlich, außerdem steht es im Internet unter
www.nuz-hameln.de.
Service: Diese Gärten sind am "Tag des offenen Gartens" am Sonntag, 25. Mai, von 10 bis 17 Uhr geöffnet: Klein Hilligsfeld: Familie
Weidner, Eichenbergblick 19, ehemaliger Bauernhof in mehreren begrünten Abschnitten; mit Info-Stand des "Bundes für Umwelt und Naturschutz" (BUND) und des Naturschutzbundes
(NABU).
Klein Hilligsfeld: Familie Wessel, Eichenbergblick 17; Bauernhof-Ensemble mit historischen Strukturen. Holtensen: Christian Voigt, Hainholzstraße 6;
Naturgarten mit botanischen Raritäten; Dörpe: Familie Altschwager, Dörper Straße 17, ein Künstlergarten; Dörpe: Claudia Mücke, Dörper Straße 54:
Garten mit Schwimmteich; Coppenbrügge: Stefan Leineweber, Woltweg 11: Familiengarten mit Zier- und Nutzpflanzen; Barksen: Bärbel Meier, Zur Eulenburg
29: Garten in Hanglage; Bodenwerder: Rainer Säger, Voglerstraße 59: Naturgaren mit langem Bachlauf; Niese (bei Lügde): Guido Müller, Auf dem
Felde 10: Garten im japanischen Stil; Multhöpen: Inge Sielmann, Anger 7: sehr großer Garten; Aerzen: Reinhold Schulze; Grupenhäger Kirchweg:
Streuobstgarten mit freilaufenden Tieren.
HAMELNER MARKT - Hameln-Pyrmont - 21. Mai
"Sag mir wo die Blumen sind"
/ NABU ruft zur Aktion auf und warnt vor Rückgang unserer Pflanzenvielfalt
Hameln-Pyrmont (red).
"Sag mir wo die Blumen sind, wo sind sie geblieben..." Als Marlene Dietrich vor fast 50 Jahren diese Zeilen sang, sah unsere Landschaft noch anders aus. Bunt blühende Wiesen und
Äcker bestimmten die Landschaft. Zu Ostern kamen dicke Sträuße aus Butterblumen und Primeln auf den Tisch, im Sommer Kornblumen. Wenn man heute mit offenen Augen durch die Landschaft
geht, sucht man Blumenwiesen mit Wildkräutern meist vergebens. Viele Wiesen sind längst in intensiv bewirtschaftete Äcker umgewandelt worden, auf denen allenfalls noch der Löwenzahn im
Frühling für Farbtupfer sorgt. Ansonsten herrscht Monotonie. Schöne Blüten findet man hier höchstens noch vereinzelt.
Welche Art symbolisiert am meisten den Rückgang der Blütenvielfalt? Sie sind ja nicht verschwunden, unsere Blumen, auch noch nicht vom Aussterben bedroht, aber doch insgesamt viel
seltener geworden. Deshalb hat der NABU fünf Pflanzen zur Wahl gestellt, die stellvertretend für viele andere den Rückgang unserer Pflanzenvielfalt repräsentieren. Es sind vor allem
Pflanzen der feuchten oder mageren Wiesen, die jeder kennt, aber auch ein Ackerwildkraut. Mit der Aktion weist der NABU auf den Rückgang der Wildblumen hin. Naturfreundinnen und -freunde
werden aufgefordert, per Internet die Blume auszuwählen, die ihnen in der Landschaft am meisten fehlt. Mit dem Ergebnis der Abstimmung und der möglichst großen Teilnahme der
Öffentlichkeit will der NABU verstärkt Druck auf die Politik ausüben. Folgende Pflanzen stehen zur Wahl: die Sumpfdotterblume, die Wiesenglockenblume, die Heidenelke, der
Acker-Rittersporn und der Schlangen-Knöterich.
DWZ - Hameln-Pyrmont - 20. Mai
Gepflegt wild: Naturgärten für Artenvielfalt / Vielzahl an heimischen Pflanzen bieten heimischen Tieren Nahrung und
Unterschlupf
VON BIRTE WULFF
Hameln-Pyrmont.
Könnte sie, würde sie den englischen Rasen hassen. Und all die exotischen Gehölze, die ihr spanisch oder chinesisch vorkommen. Nicht eine Blüte, aus der sie Nektar saugen oder sie
bestäuben könnte - der reinste Bienenschreck. Auch der Kleine Fuchs "is not amused", wenn er keine Nahrung findet, weil er nur auf Rhododendron stößt, sein Saugrüssel aber für die Blüten
nicht ausgebildet ist. Ein Stück "Naturgarten" wäre aus der Sicht der Tiere wünschenswert. Aus Sicht von Naturschützer auch.
Mit einem naturnahen Garten lässt sich das Ziel, Artenvielfalt zu erhalten, vor der eigenen Haustür verfolgen, wie Rainer Halbauer, Fachdienstleiter für Natur- und Landwirtschaft und
Christiane Lampen von der Hameln-Pyrmonter Kreisverwaltung ausführen. Sie werben für mehr Toleranz zum Beispiel gegenüber vermeintlichen Unkräutern, oder für Spinnen die Insekten fressen.
Als "ökologische Wüsten" gar bezeichnet der Naturschutzbund (NABU) Gärten, in denen heimischen Pflanzen und Tieren kein Lebensraum eingerichtet wird. Mit jedem heimischen Gewächs, das
verschwindet, verlieren Tiere eine Heimat, und ein Gewächs, das nicht hier beheimatet ist, bietet ihnen nicht unbedingt eine. Zum Vergleich: Der Eingrifflige Weißdorn dient laut NABU etwa
32 Vogelarten als Futterquelle, der nordamerikanische Scharlachdorn zwei. Der Gemeine Wacholder macht theoretisch 43 Vogelarten satt, der Chinesische Wacholder eine. Und die oft
verfluchte Brennnessel ist für die Raupe des Kleinen Fuchses lebensnotwendig, sie wiederum ist Nahrungslieferant für Vögel.
"Hier ist richtig was los"
Eine Oase statt einer grünen Wüste hat Christian Voigt in Holtensen geschaffen. In der Hainholzstraße 6 findet sich ein üppig immergrünes und zur jeweiligen Blütezeit farbenfrohes
Refugium, das Voigt am "Tag des offenen Gartens" am Sonntag, 25. Mai, zu Lern- und Erholungszwecken zur Verfügung stellt. Er arbeitet mit dem, was ihm von Natur aus geboten wird - ein
flachgründiger Muschelkalkboden - und versucht nicht, die Standortbedingungen zu verbiegen - sprich: "Ich würde nie auf die Idee kommen, hier eine Heidelandschaft anzulegen", sagt Voigt.
Die von diesen Pflanzen benötigten sauren, torfigen Böden müsste er erst beschaffen.
Importiert hat er allerdings Kalkschotter aus dem Bisperoder Steinbruch. Darauf hat sich ein besonderes Biotop entwickelt. Ein Kalkmagerrasen, in dem sich in der Wildnis seltene
Pflanzenarten wiederfinden. Der Orchideensamen, aus dem sich die Braunrote Stendelwurz entwickelt hat, müsse er "aus Versehen mitgenommen haben". Und auf der rund 450 Quadratmeter großen
Wiese, die vor 22 Jahren unter den Händen seiner Eltern Rasenfläche war, gedeihen um die 130 Pflanzenarten. Butterblume, geflecktes Knabenkraut, Ackerringelblume. Mittendrin: die in
dieser Region rare Kuckucks-lichtnelke. "Wenn alles blüht", sagt Voigt, "ist hier richtig was los." Etwa 50 verschiedene Falterarten flattern dann durch das Paradies.
Schnecken fliegen raus
Die Bedeutung naturnaher Gärten als Lebensraum misst der NABU an diesen Zahlen: 2500 Tierarten seien darin nachgewiesen worden, darunter 650 Schmetterlings- und 100 Vogelarten, sowie 1000
heimische Wildpflanzen. Voigt schwärmt von biologischem Reichtum: Der Glänzende Storchschnabel "wächst am Ith-Kamm und hier", das Öhrchenhabichtskraut, auf das er zeigt, gebe es an vier
Stellen in Niedersachsen. Und "Bläulinge und Scheckenfalter hat nicht jeder in seinem Garten". Doch auch er heißt nicht alle willkommen - "Schecken fliegen raus", bevor sie die Pflanzen
zerfressen. Tabu sind chemische Dünger und Pestizide, Naturgärtner setzen auf sich gegenseitig fördernde und Schädlinge abwehrende Pflanzennachbarschaft, biologischer Dünger,
Seifenlösung gegen Blattläuse oder Krabbeltiere als Helfershelfer: Schlupfwespen, Marienkäfer und Raubwanzen fressen Spinnenmilben, Woll- und Blattläuse. Voigt experimentiert derzeit mit
Meerrettichbrühe - ob sie den Schnecken den Garaus macht, weiß er aber noch nicht.
Ausschließlich heimische Pflanzen zu säen und zu setzen, will Voigt nicht zum Dogma erheben, sagt er, und definiert "naturnah" über das Vorhandensein "relativ vieler einheimischer Arten",
"Spontanvegetation" und "Eigendynamik" - ein Garten, der von sich aus lebt. In dem aber durchaus wachsen darf, was aus vergleichbaren Klima- und Geozonen stammt und hierzulande ebenso
angepasst und resistent gedeihen kann. Betonplatten raus, Naturstein rein, hier ein Kalkschotterbeet, dort eine Kräuterparzelle, liegengelassenes Laub, in dem Igel Unterschlupf finden,
gezieltes Anlegen von Lebensräumen wie Teichen, in denen sich munter Molche vermehren, Stein- und Reisighaufen, überlegtes Pflanzen und Pflegen - mit einem Vorurteil räumt Friedel
Rädecker vom NABU Hameln-Pyrmont auf: Das ein Naturgarten gleichbedeutend ist mit "total verwildert. Der will gepflegt werden." "Man muss lenken", sagt Voigt über seine grundsätzlich
Freiheiten genießenden Pflanzen. Doch durch geschickte Pflanzung lasse sich der Garten pflegearm halten.
Darüber, was gepflegt ist, entscheiden gerne mal die Nachbarn und beschweren sich als Fans der Akkuratesse bei der Kreisverwaltung über des Nachbars Unkraut. "Solange Sicherheit und
Umwelt nicht gefährdet sind, greifen wir nicht ein", sagt Lampen, und was der Gestaltungsssatzung einer Kommune entspricht, sei in Ordnung. Der Rest ist Geschmackssache.
***Tipps*** Im Natur- und Umweltzentrum in Hameln, Tel. 05151/13671, können
sich Interessenten einen Themenkoffer mit Büchern ausleihen. Die Stadtbücherei Hameln empfielt: Witt, Reinhard: Der Naturgarten - lebendig, schön und pflegeleicht; Benes-Oeller, Margit:
Duftpflanzen für naturnahe Gärten; Hochegger, Karin: Blumenwiesen im naturnahen Garten; Beucher, Patrizia: Ein Garten für Faulpelze. Unterstützung gibt`s bei Gärtnern, der Unteren
Naturschutzbehörde Hameln-Pyrmont, Tel. 05151/9034406, der Abteilung Grünflächen und Naturschutz der Stadt Hameln, Tel. 05151/2021690, und im Internet: www.NABU-hm.de.
***Zum Thema: ...und wie unterstützt die Stadt Hameln die Artenvielfalt?*** Hamelns Stadtsprecher Thomas Wahmes liefert auf die Frage folgenden Antworten: "In der freien
Landschaft werden ausschließlich heimische Gehölze gepflanzt. Hinweise zur Pflanzenverwendung finden sich im Landschaftsrahmenplan der Stadt Hameln. Nur in Einzelfällen wird von dieser
Vorgabe abgewichen." Im Bürgergarten habe ich zudem ein Staudenbereich - einst ein Pilotprojekt mit der Fachhochschule Höxter - hervorragend entwickelt, der zeige, dass auch im
öffentlichen Bereich heimische Pflanzen verwendet werden können. Die städtischen Wiesenflächen im Randbereich zur freien Landschaft werden extensiv gepflegt.
***Leseraktion*** Selten sind wir so direkt, dass wir sagen: "Holen Sie sich die Dewezet!" Aber morgen veröffentlichen wir auf zwei Seiten so schöne Naturfotos von
Lesern, dass wir gar nichts anderes können als zu sagen: "Holen Sie sich morgen die Dewezet!" Schon im vergangenen Jahr war die Resonanz auf die Foto-Aktion "Sommer im Weserbergland"
groß, sodass wir in diesem Jahr unsere Leser wieder aufgerufen haben, mit offenem Auge und der Kamera davor durch die Region zu ziehen, um Natur im Bild festzuhalten. Alle Fotos sind in
einer Bildgalerie unter www.dewezet.de zu sehen, eine Auswahl veröffentlichen wir in der Zeitung. Wer Fotos an leserfoto@dewezet.de schickt, bitte dazuschreiben, wo die Aufnahme
entstanden ist, was zu sehen ist und den vollständigen Namen des Fotografen.
DWZ - Hameln-Pyrmont - 28. April
Die Lebensversicherung der Natur
/ Artenvielfalt im Landkreis Hameln-Pyrmont
VON BIRTE WULFF
Hameln-Pyrmont.
158355-mal ist die Spezies "Mensch" im Landkreis Hameln-Pyrmont vertreten und teilt sich den rund 800 Quadratkilometer großen Lebensraum mit etwa 20000 Tier- und Pflanzenarten.
Vielleicht sind es auch 25000. Wie viele Millionen Einzelexemplare von ihnen wachsen, blühen, fliegen, laufen ist eine Unbekannte. Die Vielfalt von Pflanzen, Tieren und Ökosystemen zu
bewahren, hat der Mensch als seine Aufgabe anerkannt und rückt sie in diesem Jahr ein bisschen mehr in die Öffentlichkeit als sonst. (s. "Zum Thema").
Der Kreis ist reich. Artenreichtum wie Rainer Halbauer, Fachdienstleiter für Natur- und Landwirtschaft, ausführt. Zwischen einer und 1,5 Milliarden Tier- und Pflanzenarten besiedeln nach
heutigem Kenntnisstand die Erde, 48000 in Deutschland, 40000 in Niedersachsen, "wir liegen mit den etwa 20000 im oberen Drittel" aller dazugehörigen Landkreise, schätzt er. "Ich sehe was,
was du nicht siehst" ließe sich mit den anderen 36 Landkreisen nicht nur mit dem Uhu spielen.
Den hat Hameln-Pyrmont jüngst für ein Projekt als "Symbolart" an das Land Niedersachsen gemeldet. Auch der Eisvogel ist bundesweit gefährdet, in Hamburg eine Rarität, hier "ein
Allerweltstier", sagt Halbauer. "Wir können froh sein, dass wir ihn an unseren Gewässern noch haben." Auch nicht selbstverständlich: Weiß- und Schwarzstörche beobachten zu können, den
Gartenrotschwanz, das Braunkehlchen, einen äußerst seltenen Feuersalamander oder die Schachbrettblume zu entdecken.
In der Unteren Naturschutzbehörde kümmern sich vier Ingenieure des Fachgebietes Landespflege darum, den Bestand zu sichern oder sogar auszudehnen. Welche Arten ausgestorben sind, wird für
einzelne Landkreise nicht erfasst (landesweit weiß man von 577), aber welche selten oder gefährdet sind (1000 in Niedersachsen), ist auch hier bekannt.
Standort Blume - streng geheim
Für den Landkreis liest sich die Zusammenfassung der Roten Liste, in der die schutzbedürftigen Tiere und Pflanzen genannt sind, so: 220 Pflanzenarten, 37 Brutvogel-, 14 Amphibien-, die 15
Fledermausarten, 22 Heuschrecken-, 57 Tagesfliegen- und Schmetterlingsarten und 27 Libellenarten. Einen erfolgreichen Wiederbelebungsversuch der letzten Jahre hebt Halbauer hervor: 50, 60
Jahre lang seien sie weg gewesen. Doch die Sporen hatten sich im Boden gehalten, und seit einiger Zeit gehören 12 bis 15 Arten an Ackerwildkräutern wieder zur blühenden Gemeinschaft. Weil
Landwirte Ackerrandstreifen nicht nutzen, wofür sie Geld zum Ausgleich bekommen. Was soll der Aufwand für die (Un-)Kräuter, mag der Naturbanause ketzerisch fragen - die Vielfalt, die so
genannte Biodiversität, gilt als "Lebensversicherung der Natur". Je mehr es gibt, desto eher können sich die Pflanzen und Tiere an Umweltveränderungen anpassen.
5000 Euro gibt der Landkreis jährlich für spezielle Artenschutz-maßnahmen aus - davon werden unter anderem Schutzzäune für Kröten installiert oder wurden Fledermaushöhlen vor
Zutritt gesichert. Insgesamt stehen für Naturschutz 70000 Euro zur Verfügung. Anerkennung für "einzelne engagiert Leute auf Landkreisebene" gibt es von Ralf Hermes vom BUND Hameln. Doch
er wünsche sich deutlich bessere und einschneidende Maßnahmen, weiß aber: "Es fehlt an allen Ecken Geld." Landesweit gebe es einen erheblichen Rückgang bei Artenschutzmaßnahmen,
kritisiert er Minister Hans-Heinrich Sanders Umweltpolitik. "Die Arbeit von NABU, BUND und "Menschen wie du und ich", die vielleicht einen Orchideenfimmel haben, ist für uns
unverzichtbar", sagt Halbauer und meint "Fimmel" anerkennend. Sie helfen, die Vielfalt zu erfassen und melden, wenn sie feststellen: "Da fliegt ja der..." oder "da wächst ja die..." Auch
die Fachbehörde für Naturschutz in Hannover setzt auf Freiwillige, um die Erfassungs-programme zu füllen und dann arterhaltend tätig zu werden: 3000 Naturliebhaber tun niedersachsenweit
kund, was ihnen auffällt. Daneben wertet der Landkreis Luftbilder und Daten von Landschafts-planungsbüros aus. Die eigenen Mitarbeiter leisten selbst Geländearbeit, um nachzusehen, ob
sich die Orchideen wieder an bekannten Stellen ins Salzhemmendorf blicken lassen oder ob die Kröten wandern. Letztere machen den Zweibeinern derzeit das Leben schwerer als sonst - statt
innerhalb einiger Wochen zu ihren Laichgewässern zu wandern, ziehe es sich in diesem Jahr aufgrund des Wetters über Monate hin und spanne die Helfer ein. Im Mai dann steht der Weg zu
einem Standort im Landkreis an, an dem die Schachbrettblume blüht. Wo, ist geheim.
Darin besteht laut Christiane Lampen die Gratwanderung: Auf der einen Seite schütze der Mensch nur was er kennt, auf der anderen Seite kann er Öko-Systeme zerstören, wenn er zu ihnen
pilgert. Statt der wild wachsenden Orchidee finden die Naturschützer dann manchmal nur ein Loch in der Erde - die Art "Mensch" und dann noch "mit Schaufel" ist mächtig.
Mehr Infos: www.hameln-pyrmont .de
Leser-Aktion: Schicken Sie Ihre schönsten Naturbilder per Mail an redaktion@dewezet.de
Zum Thema
Die Augen der Naturschützer sind auf Bonn gerichtet, wo vom 19. bis zum 30. Mai 5000 Regierungsvertreter bei der 9. und UN-Naturschutzkonferenz ihre Bemühungen zum Erhalt der biologischen
Vielfalt vorstellen und über Maßnahmen beraten werden. Diese Konferenz ist das letzte Treffen der 189 Vertragsstaaten, die 1992 in Rio de Janeiro das Abkommen "Übereinkommen über die
biologische Vielfalt" unterzeichnet haben. Bis 2010 soll ihr Verlust entscheidend begrenzt werden. Parallel dazu findet vom 27. bis 30. Mai eine Messe "Expo der Vielfalt" statt, bei der
sich das Land Niedersachsen von drei Gruppen vertreten lassen wird. Vor diesem Hintergrund hat Niedersachsen eine Kampagne gestartet: Unter anderem waren die Landkreise aufgefordert, eine
"Symbolart" zu nennen, die eine seltene und geschützte Besonderheit des Gebietes darstellt; Hameln-Pyrmont meldete den Uhu. In den heimischen Felsvorsprüngen leben schätzungsweise sechs
bis acht Brutpaare. Das Land Niedersachsen will im Rahmen der Teilnahme an einer neben der Konferenz stattfindenden Messe ein Poster und eine interaktive Karte fürs Internet erstellen.
Darüber sollen sich Interessierte weitere Infos zu den Regionen abrufen können - Artenreichtum als Lockvogel für Touristen.
DWZ - Hessisch Oldendorf - 20. April
Am Amelungsberg
wächst eine Wildbirnen-Allee / Mitmachen und Vielfalt schaffen: 100 Teilnehmer halfen bei Pflanzaktion des Forstamtes
Oldendorf
Langenfeld (jak).
Rund 100 Teilnehmer haben sich in Hessisch Oldendorf an der bundesweiten Pflanzaktion unter dem Motto "Mitmachen und Vielfalt schaffen" anlässlich der UNO-Weltkonferenz beteiligt.
Auf Einladung von Christian Weigel, Forstamtsleiter vom Niedersächsischen Forstamt Oldendorf, halfen sie mit, einen kleinen Teil der vom Orkan "Kyrill" verwüsteten Fläche auf dem
Amelungsberg bei Langenfeld wieder aufzuforsten.
Mit dabei waren Landrat Rüdiger Butte ebenso wie der Landtagsabgeordnete Otto Deppmeyer, Bürgermeister Harald Krüger, der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Grote sowie der ehemalige
Forstamtsrat Fritz Holstein, die von den Jagdhornbläsern mit der Waldkauz-Polka begrüßt wurden. Die ersten Spaten nahmen der Landrat und der Bürgermeister in die Hand. Der
Landtagsabgeordnete folgte ihrem Beispiel, und bald waren alle Naturschützer fleißig am Werk. "Alle fünf Meter eine Pflanze", so lautete Vorgabe, "und bitte gut antreten, das ist
wichtig". So entstand unter Mithilfe der Naturschutzbund-Kindergruppe und den übrigen Helfern eine Allee aus 100 Wildbirnen.
"Der Sturm Kyrill hat sehr großen Schaden hinterlassen, die es zu beseitigen gilt", meinte Landrat Butte. "Viele fleißige Hände sind heute gekommen und beweisen damit ihr Interesse am
Naturschutz. Schön ist es, dass die hier anwesenden Kinder diese Botschaft weiter tragen werden." Bürgermeister Krüger meinte unter Hinweis auf das Motto "Mitmachen und Vielfalt
schaffen": "Bäume bedeuten Leben und nicht nur Arbeit, darum lassen Sie uns auch im eigenen Garten eine Vielfalt schaffen."
...
DWZ - Coppenbrügge - 11. April
Napoleonsweg wie in alten Zeiten /
NABU-Ortsgruppe pflanzt alte Obstbaumsorten in Brünnighausen
Brünnighausen (red).
Für jedes Mitglied einen Obstbaum pflanzen, das hat der Vorstand der NABU-Gruppe Coppenbrügge/Salzhemmendorf anlässlich des 25-jährigen Jubiläums als Ziel gesetzt. Jetzt wurde eine
äußerst lückenhafte alte Obstbaumallee in der Brünnighäuser Feldmark neu bepflanzt. Mit 15 hochstämmigen Apfelbäumen alter Sorten aufgefrischt, kann sich der im Dorf als Napoleonsweg
benannte Feldweg zukünftig wieder in voller Pracht einer Obstbaumallee präsentieren.
Vorsitzender Günter Blötz bedauert, "dass heute mit der über Jahrhunderte gepflegten Tradition der Obstalleen und der Streuobstwiesen, die früher jedes Dorf als zuerst blühender, später
fruchttragender Gürtel umsäumten und schmückten, so nachlässig und unüberlegt umgegangen wird". Es sei schon eigentümlich, dass auf der einen Seite "Bio" boomt, "solch fundamentale
ökologische Tradition aber scheinbar in Vergessenheit geraten sind", so Blötz.
Mit der Aktion am Napoleonsweg - die Naturschützer aus Coppenbrügge und Salzhemmendorf pflanzten damit bereits ihren 85 hochstämmigen Obstbaum - werde ein Beitrag zur Erhaltung der
Kulturlandschaft und zur Artenvielfalt geleistet. Der Vorsitzende: "Feldwege dürfen nicht ausschließlich nach ihrer Tauglichkeit für die landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge beurteilt
werden, sondern nach ihrem Beitrag zur biologischen Vielfalt in unserer ansonsten zunehmend ausgeräumten Landschaft." Die Kosten für die Pflanzaktion wurden mit 200 Euro von der Gemeinde
Coppenbrügge unterstützt, die restlichen zwei Drittel kamen aus der Gruppenkasse. Wer eine Baumpatenschaft übernehmen will oder eine Fläche hat, die zur Streuobstwiese "veredelt" werden
soll, kann sich unter Tel. 05156 / 7006 melden.
DWZ - Coppenbrügge - 09. April
Am "Männerwochenende" per Fahrrad um den
Dümmer / NABU-Ortsgruppe Coppenbrügge/Salzhemmendorf auch 2008 recht aktiv / Günter Blötz bleibt weiter Vorsitzender
Ockensen
(gök).
Günter Blötz hatte die Mitglieder der Naturschutzbundgruppe Coppenbrügge/Salzhemmendorf in das Scheunencafé in Ockensen zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Bereits seit 1991 leitet
Günter Blötz als Vorsitzender der NABU-Gruppe in Coppenbrügge und Salzhemmendorf. Doch dieses Mal war die Jahreshauptversammlung etwas Besonderes. Denn die Gruppe besteht bereits seit 25
Jahren und kümmert sich seitdem unter anderem auch um verschiedene Streuobstwiesen.
Die anwesenden Mitglieder waren mit den verschiedenen Aktivitäten des Vereins so zufrieden, dass Günter Blötz als Vorsitzender, Elke Vollmer als Stellvertreterin, Dieter Frank als
Kassierer und Peter Meyer als Schriftführer einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden. Auch im vergangenen Jahr war die Gruppe wieder bei den verschiedensten Veranstaltungen aktiv. So
wurden erneut Bäume auf den Streuobstwiesen gepflanzt, Mauerseglerkästen installiert, eine Ferienpass-Aktion durchgeführt und auch eine Radtour unternommen. Bei der Ferienpass-Aktion
fuhren die Mitglieder mit den Kindern in das Freilichtmuseum nach Detmold. Dort konnte der Nachwuchs auch seine Künste im Korbflechten beweisen. Aufgrund der geringer werdenden Resonanz
wird dieses Jahr die Ferienpass-Aktion nicht nur im Flecken Coppenbrügge, sondern auch für Kinder aus dem Nachbarort Salzhemmendorf angeboten. Geplant ist in diesem Jahr eine Fahrt nach
Steinbergen, wo die Kinder ihr handwerkliches Geschick bei der Bildhauerei unter Beweis stellen können. Die Gruppe führt zudem auch 2008 ein sogenanntes "Männerwochenende" durch. Dieses
Jahr soll die Reise an den Dümmer gehen, wo die Umgebung mit dem Fahrrad erkundet werden soll.
Das Jahr 2007 war fast sorgenfrei. Probleme bereitete nur die Streuobstwiese in Launestein. Die Wiese wird mittlerweile durch mehrere Bürger als Hundeplatz genutzt und die
Mitglieder und deren Kinder haben es oft mit natürlichen "Tretminen" zu tun. Mit aufgestellten Schildern will man hier künftig die Hundebesitzer "erziehen". Zudem wird die Wiese in Kürze
durch Schafe begrast und muss dann auch eingezäunt werden.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens nahm der Vorsitzende Günter Blötz zahlreiche Ehrungen vor. So kamen die Mitglieder Marta Reck, Edeltraut und Günter Blötz, Paul Honke, Adolf Koch,
Dieter Frank, Meinhard Nitschmann, Peter Pasemann, Erwin Thiel, Heinz-Otto Brasche, Horst Kretschmer und Heiner Stender in den Genuss der Auszeichnung. Sie alle sind schon seit 15 Jahren
aktives oder passives Mitglied.
DWZ - Hessisch Oldendorf - 07. April
Wer hört den ersten
Kuckucksruf? / Aktion des NABU / "Nur was man kennt, kann man schützen"
Hameln-Pyrmont (red).
Der Naturschutzbund (NABU) hat den Kuckuck zum Vogel des Jahres 2008 erklärt. Die Naturschützer wollen den Menschen den fast nur als Brutparasiten bekannten Vogel näher bringen.
Gleichzeitig sollen Informationen über die Verbreitung des Kuckucks gesammelt werden. Es handelt sich um einen Zugvogel, der den Winter größtenteils südlich des Äquators verbringt;
im April wird er in Deutschland zurückerwartet. Interessierte sind aufgerufen, den ersten Kuckuck zu melden - unter Telefon 05152/1581, per E-Mail an info@NABU-hm.de oder über die
Internetseite www.NABU.de/kuckuck/schongehoert.html. Außerdem hält der NABU im Natur- und Umweltschutzzentrum Hameln am Berliner Platz Antwortpostkarten bereit. Die Meldungen fließen in
eine bundesweite Erfassung; dabei sind Preise zu gewinnen. "Nur was man kennt, kann man schützen", erklärt Kreisvorsitzender Hans Arend. Der Kuckuck sei vielen Gefahren ausgesetzt - etwa
der Vogeljagd im Süden und hierzulande der durch die Zerstörung von Röhrichtgürteln und naturnahen Waldrändern.
DWZ - Bad Münder - 17. März
Erlen und Eschen sichern die Hamel / Auch
Lebensraum für Fische verbessert
Hilligsfeld (gro).
Neues Leben an der Hamel. Koordiniert durch das hannoversche Planungsbüro GEUM.tc GmbH (Gesellschaft für Umweltplanung und -technik), wurde am Wochenende das erste "Modellprojekt Hamel"
von insgesamt sieben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von gut 30000 Euro verwirklicht.
Mitglieder des Sportfischereivereins Hameln, des Fischereivereins Hannover, des NABU, Ortsgruppe Sünteltal, und der Jägerschaft des Landkreises Hameln-Pyrmont pflanzten auf 200 Metern
Länge entlang der Hamel in der Feldmark von Groß Hilligsfeld 25 Erlen und 25 Eschen. Der lockere Pflanzverband reicht von der Hamel bis zu 20 Meter in den Feldbereich hinein.
Ziel des Modellprojektes Hamel: Die Lebensbedingungen für Fische und Kleinstlebewesen sollen hier durch Beschattung und Erhöhung der Strukturvielfalt verbessert werden. Zudem sollen die
Bäume die Uferböschungen sichern und einen weiteren Böschungsabbruch durch das schnell fließende Wasser verhindern. Begründet wird die Maßnahme mit der vorgegebenen Europäischen
Wasserrahmenrichtlinie.
"Hier haben sich Jäger, Angler, Eigentümer und Anlieger freiwillig und ehrenamtlich für die Sache der Renaturierung an der Hamel eingesetzt, was beispielgebend ist", so Oliver
Melzer von der GEUM. Melzer: "Besonders zu erwähnen und zu loben ist, dass der Eigentümer in diesem Flussabschnitt seine Flächen für die Aktion kostenlos zur Verfügung gestellt hat."
Bescheiden fiel die Antwort des so gelobten Ferdinand Kohlenberg aus: "Immer wieder gräbt der Bach an der Böschung, und wenn die Pflanzung das verhindert, ist das eine gute Sache. Zudem
kann ich damit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten".
Die Stadt Hameln und die Landesjägerschaft hatten die Pflanzen finanziert. "Es wäre wünschenswert, wenn weitere Eigentümer sich für solch eine Maßnahme finden würden", sagte der Vertreter
der Kreisjägerschaft Hameln, Jürgen Ziegler. Melzer hakte hier sofort ein: "Das muss dann nicht unbedingt kostenlos sein."
NDZ - Bad Münder - 17. März
Angler und Jäger
pflanzen Bäume für mehr Schatten / Modellprojekt zur Verbesserung des Hamel-Zustands wird fortgesetzt / Zahlreiche weitere Maßnahmen in 2008
geplant
Hasperde (gho).
"Die Hamel befindet sich in einem mäßigen ökologischen Zustand" - der Ansatz, mit dem vor einigen Jahren Jahren das Engagement für das Modellprojekt Hamel gestartet werden, hatte
zahlreiche Gruppen auf den Plan gerufen. Gemeinsam arbeiteten sie daran, die Defizite zu beseitigen. Im vergangenen Sommer hatten die Mitglieder der Fischereivereine Hannover und Hameln
sowie der NABU-Ortsgruppe Sünteltal in einer schweißtreibenden Aktion im Bereich des Osterbergs mit vielen Tonnen grobem Kies in der Hamel Möglichkeiten zum Ablaichen der Wanderfischarten
Lachs und Meerforelle geschaffen, jetzt nahmen sie sich den fehlenden Gehölzbewuchs in einigen Abschnitten vor.
Zwischen Hasperde und Hilligsfeld wurden 45 junge Bäume in Ufernähe gepflanzt. Rund 20 Angler und Günther Neumann als Jagdpächter schwangen die Spaten und gruben Pflanzlöcher,
steckten die 1,80 Meter großen Eschen und 1,60 Meter hohen Jung-Erlen hinein, trieben Pfähle in die Erde und banden die noch dünnen Bäumchen fest. Zum Schluss wurden die Pflanzen mit
Fegeschutz versehen. Ziel der Bepflanzung: die Lebensbedingungen der Fische und Kleinstlebewesen in der Hamel durch Beschattung und Erhöhung der Strukturvielfalt zu verbessern. Oliver
Melzer vom hannoverschen Planungsbüro GEUM.tec, das die Aktivitäten des Modellprojektes Hamel koordiniert: "Diese Aktion ist der Auftakt einer Vielzahl von weiteren Maßnahmen, die sich
noch in diesem Jahr an der Hamel und ihren Nebengewässern durchgeführt werden sollen."
Beispielhaft: Ferdinand Kohlenberg stellte den Naturschützern auf seinem Wiesengelände nicht nur die Fläche für die Anpflanzung der Jungbäume kostenlos zur Verfügung, er unterstützte das
Vorhaben auch mit Trecker und Anhänger und sorgte für ein kräftiges Frühstück nach erfolgten Arbeitseinsatz. Den größten Teil des Pflanzenmaterials für diese Initiative stellte die
Jägerschaft des Landkreises Hameln-Pyrmont bereit. Auch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises steuerte Eschen und Erlen bei.
DWZ - Bad Münder - 12. März
"Ökologisch völliger Blödsinn" /
NABU-Gruppe Sünteltal lehnt Entlastungstrasse entschieden ab
Bad Münder (rho).
Die NABU-Ortsgruppe Sünteltal bezieht in der aktuellen Diskussion um eine Verbindung zwischen Süntelstraße und Rahlmühler Straße eindeutig Position: Sie lehnt die Trasse klar ab.
Während der Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe im Hotel Deutsches Haus war die vom Glashersteller Ardagh und der Spedition Schnelle gewünschte Entlastungsstraße das zentrale
Thema.
Matthias Großmann, Vorsitzender der Ortsgruppe Sünteltal, betonte die Gefahren, die die Mitglieder sehen: "Die Trasse ist ökologisch und ökonomisch völliger Blödsinn und wird niemanden
dienen. Sie würde die Zerschneidung eines sensiblen Lebensraums bedeuten." Ein weiterer Aspekt: Eine Trasse würde mit den Plänen des Naturschutzbundes zur Umlegung der Hamel im Bereich
der Rahlmühle kollidieren. Voraussichtlich im Frühjahr 2009 soll diese Aufgabe in Angriff genommen werden. Die Umlegung gehört zum Naturierungsprojekt der Hamel, in dem die Naturschützer
seit 2006 aktiv sind - und bereits erste Erfolge verbuchen: "Die Gewässerqualität der Hamel hat sich deutlich verbessert", freut sich der stellvertretende Ortsgruppenvorsitzende Jens
Becker.
Weiteres Thema während der Sitzung war das Aufstellen von Krötenzäunen und Absperrungen an bestimmten Wegen im Stadtgebiet für die aktuelle Phase der Krötenwanderung, das die Mitglieder
in den vergangenen Tagen erledigt haben. Vorstandsmitglied Anne Zuzmann machte ihrem Ärger über die "Ignoranz" einiger Autofahrer Luft, die die aufgestellten Baken immer wieder an die
Seite räumen, mit Autos auf den gesperrten Straßen fahren und dadurch unzählige Amphibien töten. "Wir planen jetzt fest verankerte Schranken zu installieren, die niemand mehr umschmeißen
kann", erklärt sie der Versammlung. Auch ein Überblick über die geplanten Aktivitäten der kommenden Wochen stand an: Am 8. April lädt die Ortsgruppe zu einem Vortrag zum Thema "Energie
aus Biomasse - Chancen und Risiken" mit Referent Uwe Baumert ein, am 31. Mai steht die Besichtigung der ehemaligen NATO-Station im Süntel im Zusammenhang mit Überlegungen zur
Renaturierung auf dem Programm.
DWZ - Emmerthal - 09. März
Insgesamt 2580 Euro für Seniorenarbeit
/ Bezuschussungen bleiben 2008 unverändert
Emmerthal (gm).
Trotz größerer Belastungen und geringerer Steuereinnahmen sind die Vereinszuwendungen und die Bezuschussungen für die Seniorenarbeit für das Jahr 2008 unverändert geblieben. Das
vermeldete Ortbürgermeister Wolfgang Jürgens bei der jüngsten Ortsratssitzung.
Die Jugendfeuerwehren aus Hagenohsen, Kirchohsen die SoVD-Ortgruppe Emmerthal und die NABU-Ortsgruppe Emmerthal erhalten jeweils 50 Euro.
...
NDZ - Bad Münder - 06. März
"Ökologisch und ökonomisch völliger Blödsinn" / NABU-Gruppe Sünteltal lehnt Entlastungstrasse zwischen Süntelstraße und Rahlmühler Straße
ab
Bad Münder (rho).
Die NABU-Ortsgruppe Sünteltal bezieht in der aktuellen Diskussion um eine Verbindung zwischen Süntelstraße und Rahlmühler Straße eindeutig Position: Sie lehnt die Trasse klar ab. Während
der Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe im Hotel Deutsches Haus war die vom Glashersteller Ardagh und der Spedition Schnelle gewünschte Entlastungsstraße das zentrale Thema.
Matthias Großmann, Vorsitzender der Ortsgruppe Sünteltal, betonte die Gefahren, die die Mitglieder sehen: "Die Trasse ist ökologisch und ökonomisch völliger Blödsinn und wird niemanden
dienen. Sie würde die Zerschneidung eines sensiblen Lebensraums bedeuten." Ein weiterer Aspekt: Eine Trasse würde mit den Plänen des Naturschutzbundes zur Umlegung der Hamel im Bereich
der Rahlmühle kollidieren. Voraussichtlich im Frühjahr 2009 soll diese Aufgabe in Angriff genommen werden. Die Umlegung gehört zum Naturierungsprojekt der Hamel, in dem die Naturschützer
seit 2006 aktiv sind - und bereits erste Erfolge verbuchen: "Die Gewässerqualität der Hamel hat sich deutlich verbessert", freut sich der stellvertretende Ortsgruppenvorsitzende Jens
Becker.
Weiteres Thema während der Sitzung war das Aufstellen von Krötenzäunen und Absperrungen an bestimmten Wegen im Stadtgebiet für die aktuelle Phase der Krötenwanderung, das die Mitglieder
in den vergangenen Tagen erledigt haben. Vorstandsmitglied Anne Zuzmann machte ihrem Ärger über die "Ignoranz" einiger Autofahrer Luft, die die aufgestellten Baken immer wieder an die
Seite räumen, mit Autos auf den gesperrten Straßen fahren und dadurch unzählige Amphibien töten. "Wir planen jetzt fest verankerte Schranken zu installieren, die niemand mehr umschmeißen
kann", erklärt sie der Versammlung. Auch ein Überblick über die geplanten Aktivitäten der kommenden Wochen stand an: Am 8. April lädt die Ortsgruppe zu einem Vortrag zum Thema "Energie
aus Biomasse - Chancen und Risiken" mit Referent Uwe Baumert ein, am 31. Mai steht die Besichtigung der ehemaligen NATO-Station im Süntel im Zusammenhang mit Überlegungen zur
Renaturierung auf dem Programm.
NDZ - Bad Münder - 03. März
Rückkehr auf eigenen Pfoten - auf der Spur der Wölfe / Lebensraum und Verhalten: Naturschutzbund lädt heute zum Themenabend / Ausstellung wird
vorbereitet
Bad Münder (ric).
Der Wolf. Sagenfigur, Raubtier, bedrohte Art. Ist eine Nachbarschaft von Wolf und Mensch möglich? Die Ortsgruppe Sünteltal im Naturschutzbund lädt für heute Abend ins Hotel Deutsches Haus
zum Themenabend ein.
Tierschützer bezeichnen die Rückkehr des Wolfes in Deutschlands Wildbahn als Sensation: Das einst gefürchtete wilde Tier, um das sich Märchen und Geschichten ranken, hat auf eigenen
Pfoten den Weg in die brandenburgische Lausitz zurück gefunden. Um 20 Uhr beginnt der Vortrag über die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland sowie deren Lebensraum und Verhaltensweisen -
alle Interessierten sind eingeladen. Referent ist Markus Bathen vom NABU-Projekt "Willkommen Wolf". In dieser Woche wird es dazu eine Ausstellung in der Geschäftsstelle der Sparkasse
Weserbergland geben.
Die NABU-Mitglieder treffen sich bereits um 19 Uhr zur Jahreshauptversammlung.
NDZ - Bad Münder - 27. Februar
Spielen, Turnen, Entdecken
- und vieles mehr / Bürgerinitiative für das Kind zieht Jahresbilanz / Zirkus hat 42 kleine Artisten und eine lange Warteliste
Bad
Münder (hm).
Eine verlässliche Größe, wenn es um die Belange der jungen Münderaner geht: die Bürgerinitiative für das Kind (BIK). Zur Jahresversammlung wurde Bilanz gezogen.
Weiter...Auszug...
Die nächste Aktion der Naturentdecker wird darin bestehen, den Naturschutzbund Sünteltal zu unterstützen, und die Lurche und Kröten vor den Fangzäunen abzulesen und sicher über die Straße
zu setzen.
...
DWZ - Hessisch Oldendorf - 27. Februar
Köcherfliegen und Egel
im Forschungsglas / NABU-Kids gehen mit Eltern auf Entdeckungstour / Am 1. März werden Krötenzäune aufgestellt
Wahrendahl (ah).
Vielerorts weisen Verkehrsschilder auf die bevorstehende Krötenwanderung hin - so auch an der Straße von Hemeringen nach Wahrendahl. Die Hessisch Oldendorfer Kindergruppe des
Naturschutzbundes (NABU) hatte sich getroffen, um im Wahrendahler Wald Krötenzäune zu ziehen, die die Kröten auf ihrer Wanderung zu den Laichgewässern vor dem Überqueren von Straßen
schützen sollen.
Weil der Plan wegen Forstarbeiten nicht umgesetzt werden konnte, nahm Gruppenleiterin Sonja Wissel mit den Kindern und den Eltern den Lebensraum Wasser unter die Lupe. Beim Treffpunkt
Forellental fanden sie in den Teichen Krötenlaiche, die sie weiter beobachten werden. Danach ging es durch den Wald bei Wahrendahl: eine feuchte, rutschige Angelegenheit, für die die 17
Kinder und die Erwachsenen in Gummistiefeln und wetterfester Kleidung gut ausgerüstet waren.
Mit Feuereifer machten sich die Drei- bis Zwölfjährigen daran, mit Käschern und Küchensieben in Teich und Bach zu "fischen" oder Wasser in die Gefäße zu füllen. Darin tummelten sich
kleine Tiere, die mit Hilfe von Pinseln zur genaueren Betrachtung entnommen wurden. Anschließend brachten die Kinder sie sofort zurück in ihren Lebensraum, dem Bach oder Teich. Der
zwölfjährige Lukas griff in den Bach und zog gleich mehrere kleine dunkle Tiere heraus. "Das sind Bachflohkrebse", erklärte er und schüttelte sie dann schnell wieder ins Wasser zurück.,
"weil es ihnen sonst schlecht geht". Floriane und Fenja sahen sich im Forschungsglas Köcherfliegen- und Zuckmückenlarven und Egel an. An den Gewässern im Wald war Bewegung, wurde gesucht,
gesammelt, gefragt und geantwortet. Begeistert gingen auch die Eltern mit auf Entdeckungstour. "Als ich so alt wie die Kinder hier, sind wir auch schon mit Sonja durch den Wald gegangen.
Das ist eine gute Möglichkeit, Kinder für die Natur zu sensibilisieren. Und mir macht das auch heute noch Spaß", erzählt Maren Clavey, Mutter des fünfjährigen Luis.
Am Samstag, 1. März, werden im Wahrendahler Wald die Krötenzäune gezogen. "Dafür können wir jede Hilfe gebrauchen. Außerdem suchen wir Leute, die vor Ort darauf achten, wann die
Krötenwanderung einsetzt. Das passiert, sobald über längere Zeit milde Temperaturen herrschen", sagt Sonja Wissel. Nähere Auskünfte erteil sie unter Telefon 05152/1444.
NDZ - Bad Münder - 26. Februar
Kindergarten im Wald möchte mehr Mädchen
Bad Münder (ric).
Dem Waldkindergarten gehen die Mädchen aus. Zurzeit ist mit der sechsjährigen Laura nur eines dabei, während 13 Jungs rund um den Bauwagen am Deister Tag für Tag spielen und naturnah
lernen. Und Laura geht bald zur Schule. Dabei wollen die Erzieherinnen am liebsten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jungs und Mädchen. Für das nächste Kindergartenjahr ab August
bittet der Verein um Anmeldung unter 0170/2335247. Mädchen werden bei der Auswahl bevorzugt - damit der Waldkindergarten keine reine Jungengruppe wird.
Gestern waren die Kleinen im Waldkindergarten wieder mit dem Aufbau von Krötenzäunen am Deisterhang beschäftigt. Geholfen haben der NABU und die AIBM.
DWZ - Hameln - 25.
Januar
Ist derzeit Vogelfüttern für die Katz? / Bei diesem Thema gehen im
milden Winter die Meinungen auseinander
Hameln (CK).
Umweltverbände klagen: Mancher 13-Jährige kenne zwar mehr als 20 Handy-Klingeltöne, aber keine zwei Vogelstimmen mehr. Die Winterfütterung, so meinen deshalb viele Naturschützer, sie eine
hervorragende Gelegenheit, Rotkehlchen, Meise und Co. kennen zu lernen. Und viele Hamelner füttern nicht nur im Winter, sondern ganzjährig. Aber macht das überhaupt Sinn, oder wird der
Natur hier ins Handwerk gepfuscht?
Nicht unbedingt: In England etwa ist Ganzjahresfütterung schon lange üblich, und dort gibt es wesentlich größere Populationen als bei uns.
Höchstens 15 Arten werden erreicht
Umweltverbände hingegen sehen die Ganzjahresfütterung eher kritisch: "Die Natur ist kein Freiluftzoo", heißt es etwa seitens des NABU. Vogelfütterungen in den Städten und Dörfern
erreichen selten mehr als 10 bis 15 Vogelarten, vor allem Meisen, Finken oder Amseln. Diese aber seien in ihrem Bestand nicht gefährdet, sondern hätten stabile Populationen. Von einem
"Wiederaufbau der Artenvielfalt" könne also keine Rede sein. Vorrangig für den Artenreichtum sei vielmehr die Erhaltung von vielfältigen und gesunden Lebensräumen - und die ließen sich
durch Futterspender nicht ersetzen. Außerdem fänden die Vögel bei der derzeitigen milden Wintertemperatur, bei der schon im Januar die Märzenbecher sprießen und fehlender scharfer Frost
kaum Insekten getötet hat, genug Futter in der Natur.
Wer jetzt etwas in Sachen Vogelschutz tun möchte, kann für eine "Wohnung" der gefiederten Freunde sorgen. Die Nester, die noch aus der vorigen Saison in den Nistkästen vorhanden sind,
können - falls nicht noch ein starker Wintereinbruch kommt - bald rausgenommen, die Unterkünfte selbst gereinigt werden. "Die Vögel orientieren sich derzeit schon, um eine Unterkunft zu
finden. Nicht unbedingt, um schon zu brüten, aber Schutz vor den Unbilden der Witterung", sagt Volker Stieler vom gleichnamigen Geschäft für den Gartenfreund und Tierhalter. Auch neue
Nistkästen könne man schon aufhängen, rät Rüdiger Wohlers vom NABU Oldenburg. Zu kaufen gibt es sie in vielen Formen und Materialien, Nisthilfen können aber auch gut selbst gebaut werden.
Wie das geht, kann man beim NABU erfahren.