DWZ - Emmerthal - 19. Dezember
Von
Notenständern bis zum Fledermaus-Detektor / Vereine und Institutionen können
sich Wünsche erfüllen / Volksbank vergab in Emmerthal Schecks
Emmerthal (gm).
Seit vielen Jahren unterstützt die Volksbank Hameln-Stadthagen örtliche Vereine und Institutionen durch die Auszahlung der Gewinnsparerträge der VR-Gewinnspargemeinschaft. In diesem Jahr konnte das Geldinstitut insgesamt 23900 Euro an Zweckerträgen ausschütten, von denen rund 12300 Euro auf den Berirk Hameln-Pyrmont entfielen.
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Bedacht wurden der Förderverein der allgemeinbildenden Schulen in Emmerthal, der Generationenchor der Emmerthaler Kindergärten, der DRK-Ortsverein Grohnde und die NABU-Ortsgruppe aus Emmerthal.
Der NABU plant die Anschaffung weiterer Fledermaus-Detektoren für die naturinteressierten Kinder.
DWZ - Coppenbrügge - 14. Dezember |
Gräfin von Paris wächst in Dörpe / Der Naturschutzbund pflanzte 20 vergessen geglaubte Obstsorten |
Dörpe (nz). |
Morgendlicher Winterspaziergang bei Dörpe: Der Heidschnuckenbock versteckt sich ängstlich hinter seinen Heidschnucken-Haremsdamen. Ein Fischreiher durchpflügt mit bedächtigen Flügelschlag den Morgennebel und beäugt misstrauisch die Horde von Spaziergängern, die von einem graubärtigen Filzhutmann angeführt wird: Der NABU (Naturschutzbund) schreitet auf frostiger Dezemberwiese zu neuen Taten. |
Unter Anleitung von Günter Blötz, der seinem markanten Räuberzivil schon irgendwie dem Räuber Hotzenplotz ähnelt, wird hier wieder einmal die Schlacht gegen die Übermacht der "Granny Smith", der "Gala" oder der "Golden Delicious" schlagen. Jene aufpolierten Supermarktsorten, die immer mehr die heimische Obstvielfalt verdrängen. |
Dagegen marschiert Blötz seit Jahren mit geschulterten Spaten und einem Dutzend Idealisten an 20 vergessen geglaubte hat er am Sonnabend in aller Frühe auf einer malerischen Wiese am Ortsausgang bei Dörpe gepflanzt, unterstützt von zahlreichen Familien, die der Einladung des Naturschutzbundes gefolgt waren. Er hatte ein unwiderstehliches Lockmittel angeboten: "Kinder können Baumpatenschaften übernehmen und die Früchte ihrer Pflanzung selbst ernten." |
Blötz: "Unsere Landschaft verarmt ohne die prägenden Streuobstgürtel um Dörfer und Städte." Er wettert gegen die "radikale Vereinheitlichung im konventionellen Erwerbsobstbau". Immerhin gebe es in Deutschland noch 1400 Apfelsorten. 40 alte Apfelsorten hat allein die NABU-Ortsgruppe Coppenbrügge/Salzhemmendorf von Blötz gepflanzt. Sie wiegt sich nun die "Gräfin von Paris" neben dem "Finkenwerder Herbstprinz" im Hangwind auf der Streuobstwiese - und Blötz weiß, dass die beiden schöne Früchte zustande bringen. |
NDZ - Bad Münder - 23. November
Unermüdlicher Streiter für Flora und Fauna / NABU-Mitbegründer: Rudolf Wöbbecke im Alter von 83 Jahren
verstorben
Eimbeckhausen (ndz).
Er gehörte 1982 zu den Gründungsmitgliedern der Naturschutzbund-Gruppe Sünteltal: Rudolf Wöbbecke. Der Eimbeckhäuser verstarb jetzt im Alter von 83 Jahren. Wöbbeckes Aktivitäten waren so
vielfältig, dass seine Mitarbeit für den NABU (früher DBV) kaum zu ersetzen sein wird. Als Leiter der Arbeitsgruppe "Gefährdete Pflanzen" organisierte und leitete er zahlreiche Exkursionen
und gab sein beeindruckendes Fachwissen weiter.
Darüber hinaus arbeitete Wöbbecke mit dem Niedersächsischen Landesamt für Ökologie (NLÖ) und mit einer Vielzahl anderer Behörden zusammen, deren Arbeit er mit seinen umfangreichen Beobachtungen
förderte.
Das Wissen und Engagement des Naturfreundes war allerdings nicht auf diese Themengebiete beschränkt. So war er für viele Menschen im Sünteltal Ansprechpartner in Sachen Natur, half ihnen mit Rat
und Tat, wenn es darum ging, einen unterernährten Igel durch den Winter zu bringen oder einen Vogel gesund zu pflegen.
Rudolf Wöbbecke war auch für die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis und für die Stadtverwaltung Bad Münder ein kompetenter Gesprächspartner rund um Flora und Fauna. Für die Stadt erstellte
er mit anderen ehrenamtlichen Helfern ein umfassendes Baumkataster und half auf diese Weise der Gemeinde , Kosten zu sparen.
In der Vorstandsarbeit im NABU war der Eimbeckhäuser Motor und Ideengeber, der eine Vielzahl von Initiativen in Gang setzte.
Über die Tätigkeit im NABU hinaus war Rudolf Wöbbecke viele Jahre Vorsitzender des Wasserbeschaffungsverbands Eimbeckhausen, Schmarrie, Rohrsen und Beber.
DWZ - Hameln - 12. Oktober
Winzlinge
auf Wanderschaft: Im Herbst droht wieder Igel-Alarm / Jungtiere sind vielfältigen Gefahren ausgesetzt / Richtiges Futter geben
Hameln (kar).
"Schon wieder ein Igel-Alarm!" Friedel Rädecker, Umweltexperte und Vorsitzender des Hamelner NABU, weiß bald nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Immer wieder werden ihm junge Igel gemeldet, die
Hilfe brauchen. Der Grund: Im Herbst werden Jungtiere von ihren Müttern verstoßen und müssen sich selbstständig durchschlagen. Nicht immer mit Erfolg, wird ihnen vom Muttertier doch nicht
gezeigt, wie man Futter findet. Bis Mitte November etwa haben die Kleinen Zeit, mindestens 500 Gramm auf die Waage zu bringen. Sonst reichen ihre Fettreserven für den Winterschlaf nicht aus. So
sehr Rädecker die stacheligen Nützlinge auch liebt - "in Pflege nehmen kann ich die Tiere nicht alle", sagt der Umweltexperte. Er steht aber gern mit Rat und Tat zur Seite, wenn es gilt,
Winzlinge aufzupäppeln. Rädecker: "Katzenfutter, eventuell vermischt mit Igeltrockenfutter, ist ideal." Doch noch andere Gefahren bedrohen die Jungtiere: Insektizide, die gegen Schädlinge
versprüht wurden, der Autoverkehr, natürliche Feinde wie Hund, Katze und Marder - und: "Ein aufgeräumter Garten". Büsche und Stauden, die im Herbst gestutzt werden, bieten dem Igel keine
Schutzmöglichkeiten. Rädecker rät, in einer Ecke Reisig und Laub liegen zu lassen und Stauden erst im Frühjahr zurückschneiden: "Dann finden nicht nur Igel und Lurche ein Versteck, sondern können
auch Insektenlarven überwintern, die als Nahrung für Vögel wichtig sind." Weitere Infos bei Friedel Rädecker, Telefon 05151/26202.
DWZ - Hameln-Pyrmont - 12. Oktober
Noch
grassiert hier nur die Angst / Vorsorge gegen Vogelgrippe / In Hameln-Pyrmont kein Stallzwang
Hameln-Pyrmont
(kar).
Die Vögel müssen in den Stall. Alle? Nein, nicht alle. In kleineren Gruppen dürfen im Landkreis Hameln-Pyrmont Gänse, Enten oder Hühner noch frei herumlaufen. Denn: Im Unterschied zu Schaumburg
oder Nienburg gehört der heimische Landkreis nicht zu den von der Vogelgrippe bedrohten Gebieten. Das hat das "Niedersächsische Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz" entschieden.
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Selbst
Naturschützer wie Friedel Rädecker unterschätzen die Gefahr einer Vogelgrippe-Epidemie nicht. "Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sagt der Hamelner NABU-Vorsitzende.
DWZ - Emmerthal - 06. Oktober
Im
Einsatz für den Naturschutz / Verlässliche Grundschule Amelgatzen sammelt für Umweltprojekte
Amelgatzen.
Die Jungen und Mädchen der Verlässlichen Grundschule Amelgatzen machen sich für den Natur- und Umweltschutz stark. Morgen starten sie eine Sammelaktion für die Deutsche Umwelthilfe e.V., um mit
einem großen Teil des Erlöses eigene Projekte zu fördern.
"Wir sind sehr gespannt auf die Resonanz bei den Einwohnern zu dieser Sammelaktion", so Schulleiterin Evelyn Zimmer, nachdem sie mit ihrer Idee bei den Kindern begeisterte Stimmung ausgelöst
hatte. Mit ein Grund: In diesem Schuljahr stehen gleich zwei verschiedene Umweltprojekte an, die aus dem Sammelerlös der Jungen und Mädchen finanziert werden sollen. Dabei geht es beispielsweise
um das Projekt "Lebendige Weser", das die Wasserqualität der Weser und ihrer Zuflüsse im Internet dokumentiert. Es wird vom Schulelternratsvorsitzenden Oliver Gockel, der auch im NABU tätig ist,
mit der Computer-AG der Viertklässler durchgeführt. Darüber hinaus ist vor den Sommerferien ein Waldeinsatz der ganzen Schule im Waldjugendheim "25 Eichen" in Eschershausen geplant.
Zwar bitten die Kinder um Geld für den privaten Verein Deutsche Umwelthilfe, doch 70 Prozent der gesammelten Gelder bekommt die Schule für ihre Projekte. Von dem Rest fließen 20 Prozent in die
Projekte von landesweiter Bedeutung, 10 Prozent sind für die Verwaltungskosten.
Die Schülerinnen und Schüler werden in Begleitung von Eltern und Lehrerinnen vom 7. bis 14. Oktober nachmittags mit ihren Sammeldosen in den Ortsteilen Amelgatzen, Hanebülten, Welsede, Deitlevsen
und Lüntorf von Haus zu Haus gehen. Auf Wunsch kann die Schule ab fünf Euro eine Spendenquittung ausstellen. Damit die Sammlung korrekt durchgeführt werden kann, findet ein Vorbereitungstreffen
für die unterstützenden Eltern und Kolleginnen am heutigen Donnerstag, 6. Oktober, ab 13 Uhr in der Grundschule Amelgatzen statt.
DWZ - Bad Pyrmont - 15. September
Ein
Ausschuss voller Fledermäuse / Bürgereinwände gegen die Erweiterung der Psychosomatischen Klinik abgewiesen
Von Ulrike
Truchseß
Bad Pyrmont.
Im Bauausschuss der Stadt Bad Pyrmont hat sich Bauamtsleiter Thomas Goretzki außerordentlich bürgerfreundlich und demokratisch verhalten, indem er jeden schriftlich eingereichten Einwand eines
Anwohners gegen den Erweiterungsbau der Psychosomatischen Fachklinik im Detail benannte und auch den Grund der Ablehnung des Begehrens seitens der Stadt ausführlich
darlegte.
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Und der Landkreis Hameln-Pyrmont hat laut Bundesnaturschutzgesetz den NABU damit beauftragt zu prüfen, ob Fledermäuse durch das Parken der Autos gestört werden könnten. Doch wo keine Fledermäuse
sind, können sie auch nicht gestört werden. Goretzki: "Die Prüfung hat ergeben, dass weder auf dem Gelände der Klinik noch an bestehenden Gebäuden bisher Fledermäuse angesiedelt sind, so dass sie
auch nicht gestört werden können".
DWZ - Hameln - 08. August
Fledermäuse - lautlose Jäger in finsterer Nacht / Naturschützer kämpfen für die Tiere
Hameln (kar).
Lautlos kurven sie durch die Nacht, blitzschnell, als kleine schwarze Schatten, die sich mit Hilfe von Ultraschall orientieren: Fledermäuse, jene federgewichtigen Flugkünstler, deren Arme und
Hände sich im Laufe der Jahrmillionen dauernden Evolution zu Flügeln entwickelten, waren in der Vorstellung vieler Menschen lange Zeit nicht gerade possierliche Tierchen. Mythen und dunkle
Geschichten ranken sich um Dracula, Vampirismus, Nosferatu & Co.. Längst aber hat sich die Einstellung der Menschen zu Fledermäusen geändert: Die Gruseltiere von einst wurden zu
Sympathieträgern - und wecken die Neugierde.
"Vor 20 Jahren waren Fledermäuse noch negativ belegt", sagt Rainer Marcek von der AG Fledermausschutz Hameln im NABU und ergänzt: "Heute ist das anders, da sind die Menschen begeistert, wenn sie
Fledermäuse sehen." Aus gutem Grund, gelten die einzigen fliegenden Säugetiere der Welt doch als wichtige Indikatoren für eine intakte Umwelt. In vielen asiatischen Ländern sind Fledermäuse gar
Symbole des Glücks. Und sollten es angesichts wachsender Umweltprobleme auch bei uns sein.
Beim NABU hat man das erkannt und vor mehr als 20 Jahren mit der AG Fledermausschutz eine ehrenamtliche Naturschutzarbeit begonnen, die sich nicht nur auf die Erfassung von
Fledermausvorkommen konzentriert, sondern bei der die Mitarbeiter die winzigen "Flugsaurier" auch betreuen, sie regelmäßig beobachten, ihre Lebensräume bewahren helfen und aus den gewonnenen
Erkenntnissen Rückschlüsse auf Umweltbedingungen ziehen.
Fünf Erwachsene und zwei Jugendliche bilden derzeit die Ortsgruppe Hameln (Anmerkung Webmaster: AG Fledermausschutz der
Ortsgruppe Hameln), die nicht nur lokal aktiv ist, sondern im gesamten Landkreis Fledermäuse im Auge behält - mit dem Ziel: Vergrößerung der Bestände. Wo die kleinen Flugkünstler zu finden sind,
wissen die Fledermausschützer genau, kontrollieren sie doch in regelmäßigen Abständen deren Domizile: Dazu gehören 60 Kirchen im Landkreis, 100 Gebäudequartiere, mehr als 300 Ansiedlungskästen
überwiegend im Forst, die größtenteils nur zu Fuß erreichbar sind, in Listen erfasste Hohlbaumquartiere in den Wäldern und 19 Winterdomizile, die zum Teil in natürlichen Höhlen zu finden sind,
aber auch im Klüttunnel. Der ehemalige Eisenbahntunnel in Hameln ist inzwischen das größte und bedeutenste Zwergfledermaus-Winterquartier im Landkreis.
Aber auch das Werder wird von den Fledermäusen geliebt. "Die Uferbereiche sind ideale Jagdreviere", weiß Rainer Marcek. Kein Wunder, dass hier nicht nur eine Informationstafel Wissenswertes über
die fliegenden Säugetiere verrät, sondern auch regelmäßig Exkursionen zum Werder von der AG durchgeführt werden. Erst kürzlich haben die Fledermausexperten des NABU beim Bundeswettbewerb "Entente
Florale" die Jury hier mit ihrer Naturschutzarbeit beeindruckt, werden bei diesem Wettbewerb doch auch Umwelt- und Naturschutzprojekte bewertet.
Über die regelmäßige Betreuungsarbeit hinaus helfen die fünf Mitarbeiter der AG Fledermausschutz in akuten Fällen mit Rat und Tat: "Wir sind zur Stelle, wenn Tiere versehentlich in Wohnungen
gelandet sind ," sagt Marcek, "oder beraten, wenn Schutzmaßnahmen an Gebäuden vorgenommen werden müssen." Im Schnitt zehn verletzte oder kranke Tiere werden von den Naturschützern pro Jahr
versorgt und aufgepäppelt. Am Ende sind die meisten wieder fit für die Freiheit und werden in die Wildnis entlassen. Auch an wissenschaftlichen Untersuchungsreihen ist die AG beteiligt.
Aktuell macht die Gruppe bei einem bundesweiten "Mausohr-Wochenstuben-Monitoring" mit, führt aber auch Untersuchungen für Behörden und Planungsbüros durch und erstellt Fachgutachten.
Dass sich die Fledermaus im Bewusstsein der heimischen Bevölkerung vom Gruseltier zum Sympathieträger mauserte, ist nicht zuletzt dieser NABU-Gruppe zu verdanken. Marcek: "Öffentlichkeits- und
Bildungsarbeit ist ein Arbeitsschwerpunkt." Dazu gehören Exkursionen mit Schulen und Kindergärten, abendliche Fledermauswanderungen mit Detektor und Lampe für Jugendgruppen, die Feriencard-Aktion
für Kinder, die öffentlichen Ausstellungen, Infostände an Aktionstagen wie den Umwelttag und die regelmäßige Teilnahme an der "Europäischen Fledermausnacht". Auch einen "Fledermausfilm" gibt es
inzwischen: Er entstand in zweijähriger Kleinarbeit und kann bundesweit über die Kreisbildstellen für schulische Zwecke entliehen werden.
Zunächst aber lockt die "Bat Night": Sie findet am Samstag, 27. August, statt. Nach einem Vortrag über Fledermäuse in der Kurie Jerusalem geht´s auf Exkursion zur alten Eisenbahnbrücke. Denn da
kurven sie lautlos und blitzschnell durch die Luft - die federgewichtigen Flugkünstler mit den großen Ohren.
DWZ - Hameln - 02. Juli
Die
schneeweißen Launen der Natur / Tierische Albinos im Weserbergland
Hastenbeck
(kar).
Schneeweiß sitzt sie auf dem Gartenzaun: Nein, nicht etwa jene Taube, die als "Paloma blanca" gern so inbrünstig besungen wird, sondern eine Amsel. Schneeweiß und mit rubinroten Augen. Eine
Rarität. Denn: Von Natur aus sind Schwarzdrosseln mit dunklem Gefieder ausgestattet. Längst fühlen sich diese scheuen Waldbewohner auch in Parks, Obstplantagen oder mitten in der Stadt wohl. Auf
das seltene weiße Exemplar ist Klaus Molkenthien in seinem Garten gestoßen.
"Ein Jungvogel", vermutet der naturverbundene Hastenbecker, der meint, gesehen zu haben, wie das Tier von seinen Eltern gefüttert wurde. Amseln können in menschlicher Obhut 18 bis 20 Jahre alt
werden. Ihre freilebenden Artgenossen erreichen solch ein "biblisches" Alter in der Regel nicht, bringen es im Schnitt nur auf vier bis fünf Jahre. Für Albinos gilt nicht einmal das. "Die haben
meist eine kürzere Lebensdauer", weiß Friedel Rädecker vom Hamelner NABU. Der Grund: Ihnen fehlt die Tarnfarbe. Sie werden von Fressfeinden schneller entdeckt.
Dabei können Fehlfarben als Launen der Natur gar nicht so selten vor. "Amseln mit geschecktem Gefieder sieht man häufiger", meint Rädecker: "Schneeweiße Amseln sind aber selten". Reviertreu sind
auch sie. Und so wird Klaus Molkenthien sein ungewöhnlicher Gast im heimischen Garten wohl erhalten bleiben. Denn selbst wenn Albino-Amseln optisch aus dem Rahmen fallen - alle übrigen Vorlieben
und Verhaltensweisen ihrer sonst eher unauffälligen Artgenossen teilen sie: Wie ihre schwarzbraunen Schwestern und Brüder suchen sie nach allerlei Kleintieren wie Regenwürmern, Kerbtieren oder
Insektenlarven, verspeisen gerne Früchte und Beeren, und ihr schöner Gesang ist an Sommerabenden weithin zu hören. Melodische Flötentöne hat Klaus Molkenthien bei seiner weißen Amsel allerdings
noch nicht vernommen: "Sie singt nicht", sagt er. Und wertet auch dies als Zeichen dafür, dass es sich bei seinem Albino um einen Jungvogel handelt, der die hohe Liedkunst erst noch lernen
muss.
"Weiße Schwung- oder Schwanzfedern kommen bei Vögeln öfter vor", sagt der Forstbeamte Heiko Gropp. Eine weiße Brust ist da schon ungewöhnlicher. Zumindest, wenn es sich um eine Rabenkrähe
handelt. Den Vogel "mit Latz" hat er bei sich Zuhause in Klein Heßlingen beobachtet, in Begleitung einer rabenschwarzen Partners.
Ungewöhnlich auch: der weiße Igel, der vor ein paar Jahren bei Friedel Rädecker zusammen mit seinem Geschwisterchen abgegeben wurde. Die Mutter hatte den Kleinen nicht angenommen. Rädecker
päppelte "Schneeweißchen" und "Rosenrot", wie er die Winzlinge taufte, erfolgreich auf und setzte sie wieder in der freien Wildbahn aus. "Schneeweißchen" wurde später noch gesichtet. Fehlfarben
fallen auf.
DWZ - 23. Juni
Das Thema
leider verfehlt
LESERBRIEF -
zu: "Naturschutz ist nicht umsonst zu haben", vom 24. Mai
Dem Verfasser für
diese Arbeit ist schlicht eine 6 zu geben, weil: Thema verfehlt! Lediglich einige Zeilen über anerkennenswerter vergangener Projekte in Hessisch Oldendorf beweisen, dass der Verfasser die
richtige Veranstaltung besucht hatte. Dass der Niedersächsische Umweltminister Sander namentlich viermal erwähnt wurde, mag daran liegen, dass der Schreiber sich diesen Namen bei der
Veranstaltung notiert hatte. Der Name des Begründers der Hessisch Oldendorfer NABU-Gruppe, damals noch DBV (Deutscher Bund für Vogelschutz), der nicht ein einziges Mal erwähnt wurde, ist Hans
Arend. Dass Hans Arend noch heute auf Kreis- und Landesebene aktiv ist, wäre sicher als Anerkennung seiner Verdienste um diese Ortsgruppe erwähnenswert gewesen. Nichts von alledem und daher ein
Artikel aus der Rubrik Lokalpresse, wie ich sie nicht haben möchte.
Andreas Seewig, Hessisch
Oldendorf
DWZ - Bad Pyrmont - 10. Juni
Pohls
Tod wirft den NABU auf sich selbst zurück / Viele Aufgaben müssen neu verteilt
werden
Bad Pyrmont (yt).
Die Erinnerung an den verstorbenen Armin Pohl stand im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Bad Pyrmonter Ortsgruppe des Naturschutzbundes NABU. So erinnerte die Vorsitzende Dorothea Walcker
ausführlich an den fachlich wie menschlich geschätzten Vorstandskollegen. "Schon immer galt sein Interesse der Natur, und als Autodidakt eignete er sich sein enormes Wissen an", berichtete die
Vorsitzende den rund 30 Gästen im Tierpark-Café. Auch ließ sie nicht unerwähnt, dass Pohls Kompetenz sowohl bei der Stadt Bad Pyrmont als auch beim Landkreis gefragt war.
Seit Gründung der NABU-Ortsgruppe 1982 engagierte sich der Verstorbene sowohl im Hintergrund als auch im Vorstand. Viel Kraft und Wissen steckte er in die Betreuung der Biotope sowie der
Naturschutzgebiete, arbeitete ABM-Kräfte ein und kümmerte sich um die Verwaltung. Und: "Er war ein begnadeter Fotograf mit einem Blick für die kleinen versteckten Schönheiten." Davon zeuge auch
der Flyer, der auf die heimischen Biotope hinweist.
Der weitere Sitzungsverlauf war gekennzeichnet von den Lücken, die Armin Pohl in der Vereinsarbeit hinterlassen hat, und die schwierig zu füllen sein werden - von der Kartierung der Biotope, die
zu entbuschen sind, bis hin zur Organisation der Ein-Euro-Kräfte, die hierfür eingesetzt werden sollen.
Aber Dorothea Walcker fand auch unterstützende Helfer. Gerd Rölle wird sich mit um die Biotope kümmern, und Michaela Buekers will Schreibarbeiten übernehmen.
Erfreulich auch die
Entwicklung der Mitgliederzahl: Nach einer Haustür-Werbeaktion mit Studenten (wir berichteten) stieg die Mitgliederzahl von 138 auf nunmehr 308.
In ihrem Jahresbericht bedauerte die Vorsitzende, dass sich die Sportangler mit ihrem Wunsch durchgesetzt hatten, Kormorane abzuschießen, während der NABU auf seine Einwände, die er unter anderen
an CDU-MdL Ursula Körtner schickte, nicht einmal eine Antwort bekommen habe.
Als unbedenklich sieht der Vorstand indes eine geplante Pegelanhebung der Emmer im Bereich der Thalmühle, um den Generator dort wirtschaftlich betreiben zu können. "Das Wasser stört die Bäume
nicht und als Bonbon wird es eine Fischtreppe geben", freute sich der stellvertretende Vorsitzende Stefan Habenicht.
DWZ - Hessisch Oldendorf - 26. Mai
Ihre
Herzen schlagen für Tiere, Umwelt und den Naturschutz / NABU-Ortsgruppe zeichnete seit Jahren engagierte Mitglieder aus
Hessisch Oldendorf
(fre/si).
Für ihr großes Engagement im Natur- und Umweltschutz und ihre Arbeit für die NABU-Ortsgruppe hat der Vorsitzende Hans-Jürgen Wissel sieben Mitglieder ausgezeichnet. Er zog im Rahmen der
Mitgliederversammlung im Baxmannsaal des Werkhauses eine positive Bilanz des vergangenen Jahres.
Die Ehrenzeichen des NABU in Bronze erhielten Christa und Heinz Haupt sowie Gerd Rehbein. Das Ehepaar Haupt gehört seit 1987 der Ortsgruppe Hessisch Oldendorf an und betreut seit 13 Jahren die
Amphibien-Sammelaktion in Zersen. Früher mussten Christa und Heinz Haupt noch jedes Jahr die Zäune auf- und abbauen, heute hält eine feste Einrichtung die Amphibien auf. Über 1000 Tiere werden
jährlich eingesammelt.
Gerhard Rehbein, Mitglied seit 1988 und seit 2004 auch im Vorstand tätig, hat sich besonders im Schutz und der Erhaltung der
Fledermäuse sowie der Kartierung von Gast- und Rastvögeln verdient gemacht. "Außerdem betreibt er sehr aktiv die Kinder- und Jugendarbeit, bietet Ferienpass-Aktionen an und unternimmt mit Kindern
und Schulklassen Fledermausexkursionen.
Karl-Friedrich Alms trat der NABU-Gruppe im Gründungsjahr bei und engagiert sich seitdem im Vorstand, seit elf Jahren schon als zweiter Vorsitzender. "Er ist Experte für Greifvögel, Eulen und
heimische Orchideen, die Schwerpunkte seiner Tätigkeit umfassen die Öffentlichkeitsarbeit sowie das Bergen von verletzten Tieren", habt Hans-Jürgen Wissel hervor. Friedel Budde führte über
15 Jahre vogelkundliche Wanderungen in Hessisch Oldendorf und der näheren Umgebung durch und betreut die Ferienpass-Aktionen und Veranstaltungen in den Schulen mit großem Spaß.
Seit 1981 ist Friedel Budde Mitglied ebenso wie Rüdiger Beiersdorfer, der schon knapp zehn Jahre die Finanzen der Ortsgruppe regelt und unter anderem verantwortlich für den Schutz des Steinkauzes
ist. Aus seinem Kassenbericht ging hervor, dass der NABU Hessisch Oldendorf, der über 500 Mitglieder zählt, über eine gesunde Finanzlage verfügt.
Wissel übereichte Karl-Friedrich Alms, Friedel Budde, Rüdiger Beiersdorfer und Dietmar Meier das Ehrenzeichen in Silber. Dietmar Meier, bekannt in Niedersachsen als "Storchenvater", betreut seit
1990 den Storchenhorst auf dem Schornstein der ehemaligen Molkerei und beobachtet die Hessisch Oldendorfer Störche. "Er ist der Allrounder in unserem Vorstand, verfasst Planunterlagen für
Gewässerrenaturierung, organisiert Arbeitseinsätze, erarbeitet Stellungnahmen zum Paragraph 29", betont Hans-Jürgen Wissel.
DWZ - Hessisch Oldendorf - 24. Mai
Naturschutz ist nicht umsonst zu haben / Kritik an Minister Sander bei Jubiläumsfeier des Naturschutzbundes in der
Stadthalle
Hessisch Oldendorf (anp).
Zu Beginn des Festakts zum 25-jährigen Bestehen der Ortsgruppe des Naturschutzbundes fraß sich eine kleine Raupe Nimmersatt hungrig durch allerlei Nahrungsmittel. Aufgeführt wurde das Stück von
den Kindern des Hessisch Oldendorfer Kindergartens. Den musikalischen Rahmen der Festveranstaltung in der Stadthalle gestaltete die Jagdhornbläsergruppe des Hegerings Hessisch Oldendorf. Es
schlossen Reden und Grußworte an.
Ein vierteljahrhundert NABU in Hessisch Oldendorf, das heiße auch 25 Jahre erfolgreiche Gewässerrenaturierung - für die
Renaturierung des Hemeringer Bachs erhielten die Naturschützer 1989 den Europäischen Umweltpreis. In den 25 Jahren entwickelte sich auch der Amphibienschutz, allein in Zersen hat das Ehepaar
Haupt mit zahlreichen Helfern von 1992 bis 2005 fast 1400 Arbeitsstunden geleistet, so berichtete Hans-Jürgen Wissel, der Vorsitzende. Neben Amphibienschutz, Weißstorchschutz, der Arbeit für die
Fledermäuse, Baumpflanzungen und umfangreichen Gewässeruntersuchungen waren es immer wieder die vorbildlichen Gewässerrenaturierungen, die auf dem Plan des Naturschutzbundes Hessisch Oldendorf
standen. Viel Lob erfuhren die Naturschützer von ihren Gästen. Der Niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander hob den vorbildlichen Einsatz des Naturschutzbundes beim Schutz der
Steinkäuze, der Baumpflege, dem Amphibienschutz und dem ehrenamtlichen Umsetzen von Ausgleichsmaßnahmen hervor. Zum Gesteinsabbau versicherte Minister Sander, dass das Dachtelfeld nicht weiter
angegriffen werde, die Belastungen durch den Kiesabbau dürften sich nicht mehr verschlimmern. Der Minister betonte aber auch die Notwendigkeit zum Sparen auch in seinem Ressort und machte klar,
dass aufgrund der katastrophalen Haushaltslage des Landes nun das Steuer herumgerissen werden müsse. Er erläuterte, dass ein Fortführen der Verbändeförderung in der bestehenden Form nicht mehr
möglich sei.
Hans-Jörg Helm, der Vorsitzende des NABU Niedersachsen, kritisierte den Landesminister in diesem Punkt scharf. Helm rechnete an Beispielen den geldwerten Vorteil von ehrenamtlichen Einsätzen auf,
und machte klar, dass der Einsatz für den Naturschutz zum einen auch nicht ganz umsonst zu haben sei, zum anderen die Verwaltung und das Staatswesen entlasten. Freiwillige, so Helm, dürften aber
nicht zum Notnagel degradiert werden. Und er zitierte das Lob der Ehrenamtlichen durch Ministerpräsident Wulff und setzte gleich die Forderung hinterher, dass den schönen Worten von Anerkennung
und Unterstützung aber auch Taten folgen müssten. Die Einschnitte in den letzten Jahren bei der Verbändeförderung, und das gänzliche Herunterfahren auf Null ab 2006 griff Helm scharf an. Auch
strich der NABU-Landesvorsitzende heraus, dass neue Atomkraftwerke ebenso abgelehnt würden wie die Einlagerung von Atommüll in einem niedersächsischen Endlager.
Lob für den NABU gab es
auch von Bürgermeister Otto Deppmeyer und dem stellvertretenden Landrat Klaus Arnold. Dr. Wolf-Eberhard Barth, früherer Leiter des Nationalparks Harz und selbst Initiator vieler
Naturschutzprojekte referierte über die Abhängigkeit von Ökosystemen und Biotopen.
DWZ - Bad Pyrmont - 21. Mai
Im Wald
gibt es immer sehr viel zu entdecken / Forstamt und Hegering stellten "Das Leben im Wald" auf acht Stationen vor / 300 Kinder für die Natur begeistert
VON ULRIKRE
TRUCHSESS
Bad Pyrmont.
In kleinen Lerngruppen zogen an zwei Vormittagen insgesamt 300 Kinder über den Waldlehrpfad am Langen Grund. Dabei schulten die Forstbeamten unter Karl-Wilhelm Struck gemeinsam mit dem Hegering
auf acht Themen-Stationen ihren Blick und ihr Wissen für Pflanzen und Tiere im Pymonter Forst.
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Querfeldein
ging's auch zu den Vogelnestern und Nistkästen, die Claus Griese als Vogelexperte beim Bund für Umwelt und Naturschutz (NABU) Anmerkung Webmaster: Naturschutzbund Deutschland (NABU) - gemeinsam mit
Professor Kordt Rehn in den Büschen und auf Bäumen für die neugierigen Waldbesucher angebracht hatte. Helmut Stuckenberg und Klaus Griese liegt sehr viel am Herzen, die Kinder für das zierliche
Nest einer Grasmücke, die Eier einer Blaumeise sowie den Brutkasten heimischer Waldkäuze zu sensibilisieren. Immerhin betreuen sie insgesamt 300 Nistkästen im Pyrmonter Forst. Und vielleicht wird
ja eins der 16 Kinder aus der Heinzelmann-Gruppe des evangelischen Reesenhof-Kindergartens (Oesdorfer Kirche) später einmal diese Naturschutzaufgabe übernehmen.
DWZ - Hameln - 12. Mai
Falsche
Tierliebe ist ihr Todesstoß / Jungvögel meist nur scheinbar hilflos
Hameln (kar).
Jetzt piepst es wieder - der frisch geschlüpfte Nachwuchs von Meise, Amsel, Sperling und Co., die sich liebevoll um ihre Brut kümmern. Auch wenn ein Kleines verlassen im Gebüsch oder auf der
Straße sitzt. Könnte es sprechen, würde es tierliebende Passanten warnen: "Mensch, lass' mich sitzen, ich werde noch gefüttert." Immer wieder werden aus Unwissenheit scheinbar hilflose Jungvögel
von ihren Eltern getrennt. "Ein echtes Problemthema", sagt Hamelns NABU-Vorsitzender Friedel Rädecker.
Beim heimischen Naturschutzbund bemüht man sich daher jedes Jahr aufs Neue um Aufklärung. Rädecker: "Wenn man einen Jungvogel findet, der aus dem Nest gefallen und befiedert ist und keine
sichtbaren Verletzungen hat, sollte man ihn in Ruhe lasse." Allenfalls in das nächste Gebüsch setzen könne man den Piepser. Aus Tarnungsgründen. Der Altvogel werde dort sein Junges weiterfüttern.
"Im Gegensatz zu anderen Tieren macht den Vögeln der Handkontakt nichts aus," weiß der Naturschutz-Experte. Ein Jungtier könne man auch unbesorgt in ein Nest setzen, wenn eins in der Nähe ist.
Die Eltern kümmern sich dann wieder um ihren Nachwuchs.
Nur knapp ein Fünftel der Vogelküken, die aus falscher Tierliebe aufgesammelt und in menschliche Pflege gegeben werden, sind tatsächlich hilfsbedürftig. Das hat man in der Klinik für Zier- und
Wildvögel der Tierärztlichen Hochschule Hannover festgestellt. Schlimmer noch: Die gut gemeinte Aktion entpuppt sich als Todesstoß für die Kleinen. Denn: Überlebensfähig werden die Jungtiere in
der Regel nur durch das gemeinsame Aufwachsen in der Natur. "Fehlprägungen, Wachstumsstörungen und Befiederungsprobleme verursacht durch eine künstliche Aufzucht enden im Spätherbst oder Winter
fast immer mit dem Tod", meint Dr. Norbert Kummerfeld, Klinikleiter in Hannover. Auch wenn sie überleben, hätten die in menschlicher Pflege aufgezogenen Küken durch die Konkurrenz der wild
aufgewachsenen und trainierten Artgenossen kaum eine Überlebenschance.
So sieht das auch Friedel Rädecker, der eine spezielle Ausbildung zur Aufzucht verletzter Tiere absolviert hat und über
entsprechende Erfahrung verfügt. "Bei Jungvögeln ist die Aufzucht mit sehr, sehr viel Arbeit verbunden", warnt er und erklärt: "Sie brauchen Insektennahrung, auch wenn sie später reine
Körnerfresser sind und müssen ständig gefüttert werden."
Sei dagegen ein Tier unübersehbar verletzt, gehöre es zunächst zum Tierarzt. Rädecker: "Der weiß dann schon, an wen er sich wegen der Aufzucht wenden muss."
Weitere Infos und Beratung: Klinik für Zier- und Wildvögel (montags 10-11, donnerstags und freitags 14.15 Uhr, Tel.: 0511/9537497).
DWZ - Hameln - 10. Mai
Lustquaker an den Gartenteichen / Naturliebhaber freuen sich: Froschpopulation deutlich
gestiegen
Hameln (kar).
Sie quaken - und das nicht zu knapp. Morgens und abends erklingt ihr Konzert und das mitten in der Stadt: Die Frösche sind da. Unüberhörbar. Und in großer Zahl. Deutlich mehr Amphibien als in den
Jahren zuvor verzeichnen die Umweltschützer. Grund zur Freude der Naturliebhaber, die mit Teichen ihren Beitrag dazu leisten, dass die heimische Froschpopulation im letzten Jahrzehnt um 300
Prozent zugenommen hat. Eine Zahl, die der Hamelner NABU-Vorsitzende Friedel Rädecker nicht ohne Stolz nennt, registriert der Naturschutzbund doch die Frösche und Kröten während ihrer
Wanderungen zu den Laichplätzen und kann so auf exakte Zahlen verweisen. "Seit 20 Jahren nehmen wir an den Wiehenteichen im Riepen Zählungen vor," so Rädecker: "Aus 800 Tieren, die wir vor zehn
Jahren gelistet haben, sind inzwischen knapp 5000 geworden." Deren Fressfeinde sind zwar im gleichen Zeitraum nicht weniger geworden, trotzdem stieg die Zahl der Amphibien beständig. Rädeckers
Erklärung: "Gartenteiche". Ein Trend, der sich im Umweltschutz positiv bemerkbar mache. "Die Leute haben sich die Natur direkt vor die Haustür geholt," meint Rädecker. Jeder fünfte Garten
verfügt, seiner Schätzung nach, derzeit über einen Teich.
Insektenreichtum als wichtigste Nahrungsquelle für Frösche und Kröten und wachsendes Umweltbewusstsein tun ihr Übriges. Die Grünfrösche (Wasser-, Teich- und Seefrösche) breiten sich aus, sind die
häufigsten Quaker im heimischen Raum. Und als reine Lustquaker derzeit auch die einzigen. Denn: Erdkröten und Grasfrösche geben nur zur Laichzeit Laut, und die bereits im März. Rädecker:
"Grünfrösche dagegen quaken aus Lebenslust". Mittels Schallblasen produzieren diese Teichbewohner ihre Töne, die sich - so Rädecker - deutlich von dem Blubbern und Knurren laichender Erdkröten
und Grasfrösche unterscheiden.
Rund 3000 Eier legt ein einziger Frosch während der Laichzeit. Aus den geschlüpften Kaulquappen werden Anfang Juli fertige
Frösche. "Geschlechtsreif aber sind die erst in vier Jahren," weiß Rädecker. 3000 Eier ergeben dabei maximal zwei bis drei geschlechtsreife Frösche. Wegen der Fressfeinde. Umso mehr freuen sich
die Naturschützer über den Teich-Trend in den Gärten. Lustquaken, inklusive. "Sehr viel besser als Auto-Lärm", kommt Rädecker Meckerern zuvor.
NDZ - Bad Münder - 23. April
Hamel-Projekt: Dickes Lob aus dem Ministerium / Gestern Eröffnung des neuen Flusslaufs
Bad Münder
(jhr).
"So ein Projekt mitten in der Stadt - das ist schon etwas ganz besonderes", erklärte gestern ein strahlender Ministerialrat Jörg Janning am neugeschaffenen Lauf der Hamel an der Wallstraße. Zuvor
hatten die Schüler Roman Mundt, Timo Schwabe und Max-Ferdinand Peutinger Forellen als Zeichen der Eröffnung im neuen Flusslauf in die Freiheit entlassen.
Nicht einmal zwei Wochen zuvor hatten Bauarbeiter mit einem Bagger begonnen, den neuen Flusslauf auf der brach liegenden Wiese vorzubereiten. "Eine sehr sinnvolle Maßnahme des Umweltministeriums
und des NABU, in der wir uns als Stadt gerne eingebracht haben", erklärte Bürgermeisterin Silvia Nieber. Die Stadt stelle das Grundstück zur Verfügung, über das die Hamel nun rund 180 Meter lang
in weiten Schleifen mäandriert. Für die Finanzierung des Projektes sorgten das Umweltministerium und der NABU.
"Gewässerschutz hat in Niedersachsen einen sehr hohen Stellenwert - wir sind ein richtig nasses Land", erklärte Janning. Der Referatsleiter im Niedersächsischen Umweltministerium zeigte sich
überaus angetan von der Lage der neuen Ungehungsrinne, die mitten in der Stadt gelegen sehr viel Aufmerksamkeit auf die Belange des Umwelt- und Gewässerschutzes lenke. Nicht zuletzt die
angrenzende Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule ermöglichte eine intensive Auseinandersetzung auch der Schüler mit dem Fluss. Eine Projektgruppe der Schule wird sich bereits in der kommenden Woche mit
der Hamelumleitung beschäftigen. Mit dem Modellprojekt soll auch der Beweis angetreten werden, dass die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie möglich ist. So haben die Maßnahmen
höchstwahrscheinlich zur Folge, dass man in der Klassifizierung der europäischen Bewertungstabelle um zwei Klassen steige. "Bis 2009 wollen wir sagen können, dass das Gewässer in dem geforderten
guten Zustand ist", erklärte Janning und betonte, dass das Projekt an der Wallstraße nur ein erster Teil im Gesamtkonzept sei.
Zufriedene Gesichter gab es auch bei der NABU-Ortsgruppe. "Der Einsatz hat sich gelohnt - wie sehr, werden wir sehen, wenn wir in einem Jahr hier stehen", betonte der stellvertretende
Vorsitzende Jens Becker. Die Maßnahme sei Initialzündung für weitere Projekte, doch die Fläche bot sich an, als erstes angegangen zu werden. Becker hofft, dass die Schilder, mit denen der NABU
und die Stadt an der Wallstraße und an der Süntelstraße auf das Modellprojekt hinweisen, viele Fragen von Passanten beantworten.
DWZ - Bad Münder - 12. April
Spatenstich für ein Modellprojekt - wie die Hamel entgradigt wird / Zurück zur Natur: Gestern Baubeginn des Umfluters an der
Wallstraße
Bad Münder (ric).
Die Hamel - ein kleiner Fluss mit großer ökologischer Bedeutung. Und mit überregionaler Vorbildfunktion. "Für den Mittelgebirgsraum soll der Fluss als repräsentatives Vorbild gelten", sagt
NABU-Projektleiter Jens Becker. Gestern fiel der erste Spatenstich. Die Renaturierungs-Arbeiten an der Wallstraße werden zwei Wochen andauern.
Seit gestern trägt der Baggerführer mit der tonnenschweren Schaufel sanft den Boden für das zukünftige Flussbett ab. Befestigt werden soll das Gerinne mit Steinen, abgestreut mit feinen Körnern.
Das alte Bett mit seinem L-förmigen Verlauf bleibt als Hochwasserschutz bestehen. "Das Vorhaben ist eine Chance, die greifen wir auf", sagte Becker gegenüber der Delegation aus Verwaltung,
Verbänden und Planern, die sich gestern vor Ort trafen. Alle hatten einen Teil zum Gelingen des Projektes beigetragen: Die Stadt stellte das Gelände zur Verfügung, die Ortsgruppe Sünteltal im
Naturschutzbund kam für die Planungskosten in Höhe von 4000 Euro auf und ist weiterhin für die Organisation zuständig, der Unterhaltungsverband Ilse-Hamel hat die Trägerschaft übernommen, nachdem
der Kreistag diese abgelehnt hatte. Die gesamten 16000 Euro der Bauausführung zahlt das Land Niedersachsen.
"Bei diesem Vorzeigeprojekt wird europäisches Recht praktisch umgesetzt", betonte Bürgermeisterin Silvia Nieber, die gleichsam das Engagement des NABU lobte. "Das Besondere ist auch, dass die
Initiative von unten ausgeht", ergänzte Dr. Michael Franke, Geschäftsführer des hannoverschen Planungsbüros.
Mit dem Umfluter wird die Hamel "entgradigt": Durch den 180 Meter langen strukturreichen Verlauf sollen sich zahlreiche Fischarten und wirbellose Tiere wieder wohlfühlen, Forellen und Lachse
eines Tages dort laichen können. Als einziges niedersächsisches Gewässer der Oberweser ist die Hamel dafür geeignet.
DWZ - Bad Pyrmont - 04. April
15 neue
Wohnungen für heimische Vögel / NABU spendet Nistkästen für den
Kurpark
Bad Pyrmont (lp).
Wenn im Kurpark der Badestadt wieder mehr Vögel zwitschern, gewinnt Pyrmonts grüne Lunge zweifellos an neuer Attraktivität. Und das ist Kurdirektor Heinz-Hermann Blome nur recht. Damit aus dem
Wunsch etwa wird, ist allerdings auf die Unterstützung von Verbänden und Vereinen angewiesen, "denn unsere Haushaltsmittel geben das nicht her", so Blome.
Den Anfang machte jetzt die Pyrmonter Ortsgruppe des Naturschutzbundes (NABU). Deren Vorsitzende Dorothea Walcker und Mitglied Armin Pohl übergaben an den Kurdirektor und Staatsbad-Gärtnerei-Chef
Michael Mäkler jetzt 15 Nistkästen aus wetterfesten Holzbeton im Gesamtwert von etwa 500 Euro. Diese weisen nicht nur einen Katzen- und Marderschutz auf, sondern bieten im Innendach auch
Fledermäusen einen Rückzugswinkel. Die Kästen wurden jetzt von Mitarbeitern des Staatbades in zweieinhalb Metern Höhe an verschiedenen Bäumen im Kurpark angebracht, damit sich dort nun wieder
heimische Vogelarten niederlassen und ungestört für den Weiterbestand sorgen können. In den Nistkästen, deren Einfluglöcher immer gen Osten ausgerichtet sein müssen, können jetzt Kohl-, Blau-,
Sumpf-, Tannen- und Haubenmeise, der Gartenrotschwanz, Kleiber, Halsband- und Trauerschnäpper, Wendehals und auch der Feld- und Haussperling Brutmöglichkeiten vorfinden.
Die im Winter anfallende, regelmäßige Leerung und Reinigung der 15 Nistkästen wird von den Mitarbeitern der Staatsbadgärtnerei übernommen.
DWZ - Bad Pyrmont - 18. März
Der Zaun
schützt wandernde Kröten
Bad Pyrmont (lp).
Um Kröten, Frösche und Molche in den Abend- und Nachtstunden bei ihrer Wanderung zu den Fortpflanzungsgewässern zu schützen, haben Mitglieder der NABU-Ortsgruppe Bad Pyrmont gestern entlang der
Löwenser Straße unterhalb des Bathildiskrankenhauses auf 300 Metern Länge einen grünen Zaun aufgestellt.
So werden die Tiere in eingegrabene gelenkt und von den Naturschützern zweimal täglich zu ihren Laichplätzen gebracht.
DWZ - Hameln - 05. März
Kröten
haben jetzt Vorfahrt / Amphibien wandern wieder / Stadt sperrt Zufahrt zum Klüt
Hameln (wa).
Voraussichtlich schon zu Beginn der kommenden Woche wandern sie wieder: Sobald der Schnee verschwindet, machen sich Erdkröten, Frösche und Molche auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Die Stadt
sperrt daher vorsorglich die Zufahrt zum Klüt und zum Finkenborn sowie die Verbindungsstraße zwischen Holtensen und Rohrsen.
Die Wanderung zu den
Gewässern ist für viele Amphibien mit einer existenziellen Gefahr verbunden: Im Straßenverkehr entscheidet für sie der Zufall über Leben und Tod. Mehr als 5000 Amphibien sind im vergangenen Jahr
allein an den Wiengrundteichen von den Helfern der Ortsgruppe Hameln des Naturschutzbundes (NABU) von der Straße aufgesammelt worden. Dabei sahen sich auch die Naturschützer Gefahren durch den
Autoverkehr ausgesetzt. Diesem Risiko will die Stadt nun begegnen: Am Montag, 7. März, bis voraussichtlich Mitte April ist die Zufahrt zum Klüt und zum Finkenborn sowie zur Riepenburg täglich ab
19 Uhr bis zum frühen Morgen nur über den Finkenborner Weg möglich. Auch die Straße "Zum Schweineberg" zwischen Holtensen und Rohrsen/Hottenbergsfeld wird gesperrt. Die Zufahrt zur Heisenküche
von der Holtenser Landstraße aus bleibt jedoch frei.
Christian Wiemeyer von der Unteren Naturschutzbehörde bei der Stadt Hameln bittet die Autofahrer um Verständnis: "Viele Amphibienarten sind in ihrem Bestand bedroht, weil ihre angestammten
Lebensräume immer mehr eingeengt werden." Gerade die Laubwälder am Klüt und am Schweineberg böten noch gute Voraussetzungen für Amphibien - doch ausgerechnet die wichtigen Laichgewässer
lägen entweder direkt an befahrenen Wegen oder gar außerhalb des Waldes hinter stark befahrenen Landstraßen.
NDZ - Bad Münder - 26. Februar
Von der
Einbahnstraße zum rundum gesunden Gewässer / Plan genehmigt: Hamel wird an der Wallstraße renaturiert
Bad Münder
(are).
Die Hamel ist "ein wertvolles Gewässer", betont Rudolf Wöbbecke vom Naturschutzbund Sünteltal. Damit das auch so bleibt, hat die NABU-Ortsgruppe jetzt einiges vor. Gemäß der
EU-Wasserrahmenrichtlinie - sie besagt, dass Gewässer bis 2015 in einem guten ökologischen Zustand sein müssen - wird in den kommenden Wochen an der Wallstraße ein Umgehungsgerinne angelegt.
Verläuft das Fließgewässer jetzt noch parallel zur Straße, so soll es sich bald quer durch das angrenzende Feld an der Wallstraße, Ecke Süntelstraße, schlängeln. Der Fluss überwindet auf diese
Weise eine Höhendifferenz von einem Meter. "Und die Fische können künftig flussaufwärts wandern", erläutert Wöbbecke das Ziel der Maßnahme. Wanderungshindernisse für Fische und Kleinlebewesen
gibt es in der Hamel zurzeit einige: das Wehr an der ehemaligen Mühle Hilligsfeld, das Wehr in Hachmühlen, an der Kläranlage Bad Münder - und das Wehr an der Wallstraße. "Mit dem Gerinne umgehen
wir dieses Hindernis künftig", erklärt NABU-Mitglied Rudolf Wöbbecke.
Auftraggeber der Hamelrenaturierung ist die Ortsgruppe des Naturschutzbundes, die Stadt Bad Münder ist ausführender
Partner. Wöbbecke: "Das Projekt wird von der ehemaligen Bezirksregierung bezuschusst, der NABU trägt die Planungskosten.
Auf 180 Metern Länge soll das Umgehungsgerinne die Hamel in ihrer natürlichen Form fließen lassen. Rund 80 Zentimeter breit und 20 bis 25 Zentimeter tief wird das neue Flussbett sein. Vom
städtischen Grundstück, durch das sich das Fließgewässer schlängeln soll, müssen dazu etwa 800 Kubikmeter toniger Schluff ausgehoben werden. Den ursprünglichen Flussverlauf will man anschließend
mit Lehmboden verfüllen.
Die Plangenehmigung für das Projekt ist bei der Stadt Bad Münder in diesen Tagen eingegangen. "Wir haben sie bereits am 15.
Februar rausgeschickt", erläutert Christiane Lampen, Pressesprecherin des Landkreises Hameln-Pyrmont. Demnach kann's bald losgehen. "Das Fördergeld steht bereits zur Verfügung. Der Beginn der
Arbeiten ist nur noch vom Wetter abhängig", sagt Harald Meyer-Achilles, Umweltbeauftragter der Stadt Bad Münder.
Rudolf Wöbbecke bedauert indessen, dass der Kreisumweltausschuss das "Modellvorhaben Hamel" abgelehnt hat. Vorgesehen war, für das Einzugsgebiet der Hamel - knapp 200 Quadratkilometer -
Ergebnisse bisheriger Untersuchungen zu überprüfen. "Ein Gewässer-Entwicklungskonzept hätte zudem ökologische Sperren wie die Wehre, unterschiedliche Fließströmungen, Ruhezonen und Kiesbänke
aufgezeichnet", erklärt Meyer-Achilles. "Bis 2015 müssen wir dieses Flussgebietsmanagement abgeschlossen haben - warum machen wir es also nicht jetzt mit der Unterstützung des Landes?". Das
NABU-Projekt an der Wallstraße hat dieselbe Zielsetzung wie das Modellvorhaben der Städte Bad Münder, Hameln, des Fleckens Coppenbrügge, des Unterhaltungsverbandes Ilse-Hamel. "Es ist ein kleiner
Baustein eines langen Weges", so Meyer-Achilles.
DWZ - Hameln - 23. Februar
Natur und
Umweltschutz spielerisch entdecken / Die Jugendorganisation "NAJU" im Naturschutzbund sensibilisiert junge Leute mit gezielten Aktionen
Hameln
(kar/git).
"Hameln blüht auf": Unter diesem Motto beteiligt sich die Rattenfängerstadt an dem internationalen Wettbewerb "Entente Florale 2005". In einer Gemeinschaftsaktion von Bürgern, Politik, Wirtschaft
und Verwaltung soll der kommunale Raum mit üppigen Grün und Blumen herausgeputzt werden - und zwar sowohl in öffentlichen und gewerblichen, als auch im privaten Bereich. Eine gewichtige
Wettbewerbskategorie nimmt darüber hinaus der Natur- und Umweltschutz ein. Vorbildlich engagieren sich da der Naturschutzbund und sein junger Ableger "NAJU", die selbständige Jugendorganisation
des NABU.
Für Friedel Rädecker vom Hamelner Naturschutzbund kann Natur- und Umweltbewusstsein nicht früh genug geschult werden. Und beginnt in unmittelbarer Nachbarschaft. Rädecker: "Die Natur kann man
schon vor der eigenen Haustür entdecken". Dort fängt auch der Umweltschutz an. In diesem Zusammenhang verweist der Experte auf entsprechende "NAJU"-Aktionen und interessante Projekte, die das
Ziel haben, Kinder und Jugendliche für die Natur und den Umweltschutz zu sensibilisieren, Kenntnisse zu vermitteln und aktives Engagement zu fördern.
Zum Beispiel mit dem
Wettbewerb "Erlebter Frühling", bei dem Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren aufgerufen sind, ihre Erlebnisse im Garten mit vier Frühlingsboten in fantasievolle Beiträge umzusetzen und an die
"NAJU" zu schicken. Als Frühlingsboten sollen dabei Igel, Blaumeise, Kirschbaum und Schnirkelschnecke genau unter die Lupe genommen werden. Zur altersgerechten Wissensvermittlung gilt es
entsprechendes Begleitmaterial, das beim Hamelner Naturschutzbund zur Ansicht ausliegt oder direkt bei der Bundesgeschäftsstelle der "NAJU" (Herbert-Rabius-Str. 26, 53225 Bonn) angefordert werden
kann, und das vom Kinderheft mit lustigen Rätseln und Beobachtungstipps für den kleinen Forscher bis hin zum Wissensheft mit ausführlichen Erläuterungen der Lebensräume reicht. Als
Wettbewerbsbeiträge können zum Beispiel Fotos, Dokumentationen, Collagen oder Entwürfe zu Gestaltungsmaßnahmen im Garten bei der "NAJU" in Bonn bis zum 30. Juni eingereicht werden.
Auch Jugendliche werden bei der "NAJU" gezielt mit Aktionen angesprochen. So beispielweise mit dem Computerspiel "Die Entsiegler". einer Online-"Kampagne zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung",
bei der in der virtuellen Stadt Betonia Jagd auf den finsteren Brune Betoni gemacht wird, vor dessen Asphaltierungswut kein Park sicher ist: Mysteriöse Abholzaktionen, versiegelter Boden,
verpestete Luft - fast gehört ihm schon die ganze Stadt. Doch es regt sich Widerstand: Fünf Jugendliche stellen sich Bruno Betoni entgegen. Sie sind "Die Entsiegler" und brauchen die Hilfe von
Entsiegler-Fans. Das Online-Spiel bildet in Kombination mit konkreten Aktionen vor Ort (wie zum Beispiel Fassadenbegrünung, Entsiegelung eines Schulhofes oder Grün statt Grau) das Kernstück des
Wettbewerbs "Naturschutz in Siedlungsräumen betreiben", an dem sich Jugendliche im Alter von 12 bis 21 Jahren in Gruppen von mindestens drei Personen oder als Schulklasse bis zum 10.
September beteiligen können. Den Siegern beider Wettbewerbe winken Preise rund um Natur und Umwelt.
Infos zur "NAJU" im Internet unter: www.NAJU.de, Tel. 0228-4036190, E-Mail: NAJU@NAJU.de.
Infos zum Online-Spiel: "Die Entsiegler" im Internet unter: www.die-entsiegler.de, Tel. 0228-4036193, E-Mail: info@die-entsiegler.de.
DWZ- Hessisch Oldendorf - 19. Februar
Fahrt zum
bedeutendsten Gänserastplatz / Naturschutzbund lädt Interessierte zur Fahrt ins Rheiderland ein
Hessisch Oldendorf
(pj).
Die Ortsgruppe des Naturschutzbundes lädt für Sonntag, 27. Februar, zum Auftakt im Jahr des 25-jährigen Bestehens zu einer Exkursion zum bedeutendsten Gänserastplatz in Niedersachsen, dem
Rheiderland an Dollart und Ems, ein. Von Ende September bis Anfang Mai überwintern dort bis zu 70000 Wildgänse, überwiegend sind dies Bläss-, Grau- und Nonnengänse. Die riesigen Schwärme
nordischer Vögel sind ein einzigartiges Naturschauspiel in der norddeutschen Kulturlandschaft. Die Exkursion wird im Rheiderland von Fachleuten des NABU-Ostfriesland begleitet, damit die Gänse
nicht gestört werden.
Abfahrt ist am 27. Februar um 8.01 Uhr in Hessisch Oldendorf. Mit dem Zug geht es bis Leer und von dort mit dem Bus zu den Rastplätzen. Rückkehr ist um 22 Uhr. Wer an der Exkursion teilnehmen
möchte, kann sich bis spätestens Donnerstag, 24. Februar, beim Vorsitzenden Hans-Jürgen Wissel (Tel. 05152/1444) anmelden.
DWZ - Emmerthal - 09. Februar
Wo "Gute
Graue" und "Boikenapfel" wachsen / Manfred Grupe legt bei Frenke eine große Streuobstwiese an / Alte Apfelsorten als Kulturgut erhalten
Frenke (ubo).
Mit Bedacht und nach eingehender Prüfung setzen Oliver Gockel und Oliver Markmann ihre Gartenscheren an die kahlen Zweige der Jungpflanzen an. Sie führen den "Anpflanzschnitt" an den 24 gerade
vor vier Wochen gepflanzten Jungbäumen aus, damit sie sich im Frühjahr richtig entwickeln und gesund wachsen können.
Die jungen Obstbäume gehören Manfred Grupe, der auf einer rund 3750 Quadratmeter großen Fläche vor Frenke eine Streuobstwiese in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) im
Ortsverein Emmerthal und dem Landkreis Hameln-Pyrmont, Fachbereich V (Planen/Bauen/Umwelt), angelegt hat.
Im November 2003 hatte Manfred Grupe den Antrag für eine Streuobstwiese beim Landkreis im Rahmen des Heckenschutz- und Anpflanzungsprogramms gestellt. Nach einer positiven Prüfung wurde der
Vertrag Ende April 2004 geschlossen. Um eine ausgewogene Arten- und Sortenvielfalt zu erhalten, wurden die Obstbäume in enger Zusammenarbeit ausgesucht. So finden sich neben einem Walnussbaum
vier Birnensorten, unter anderen "Gute Graue", "Gellerts Butterbirne" und "Köstliche aus Trevoux", und vier Kirschsorten, "Büttners rote Knorpelkirsche", "Große Prinzessinkirsche", "Hedelfinger
Riesenkirsche" und "Dönisses Gelbe Knorpelkirche". Daneben bereichern elf Apfelsorten das Obstangebot, darunter "Boikenapfel", "Goldparmäne", Jacob Fischer", "Roter Berlepsch" und "Ingrid Marie".
Dabei handelt es sich ausschließlich um alte deutsche Obstsorten, die entsprechend veredelt wurden.
Oliver Gockel sieht die Idee der Streuobstwiese als aktiven Naturschutz und nannte sie "nachahmenswert". Er unterstrich, dass die Bäume ab Juni Früchte liefern, die teilweise bis April lagerfähig
sind und damit einen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten.
DWZ - Hameln - 26. Januar
Hameln
soll kräftig aufblühen - auch durch Biomasse / Garten-Wettbewerb und regenerative Energien ganz oben auf der Umwelt-Agenda / ABM-Stelle des Öko-Beraters läuft
aus
Hameln (mafi).
Was tun mit dem Igel, den
der Hunger geschwächt hat? Wohin mit den Korken, die zu schade für den Müll sind? Welche alternativen Energiequellen lassen sich daheim nutzen? Nur drei von vielen Fragen, die im Umweltzentrum am
Berliner Platz beantwortet werden. Doch während das Interesse an Naturthemen boomt, muss das Angebot der vom "Bund für Umwelt und Naturschutz" (BUND), dem Naturschutzbund (NABU) und dem ADFC (als
Radlerlobby) getragenen Einrichtung möglicherweise bald drastisch eingeschränkt werden: "Die ABM-Stelle von Umweltberater Michael Güttler läuft Ende März aus", bedauert der BUND-Kreisvorsitzende
Ralf Hermes.
Diplomingenieur Güttler stellte bislang sicher, dass das Umweltzentrum von montags bis freitags geöffnet ist. Hermes glaubt nicht, dass dies mit ehrenamtlichen Kräften zu erreichen wäre. Der
Bestand der Anlaufstelle als solche sei aber gesichert, betonen Hermes und sein NABU-Kollege Friedel Rädecker. Die Miete werde aus Mitgliedsbeiträgen finanziert. Allerdings muss aus Kostengründen
bereits auf den Seminar- und Materialraum verzichtet werden. "Wir haben uns gesund geschrumpft", so drückte es Hermes aus - und meint dies wirklich nur räumlich. Einen Mitgliederschwund gebe es
nicht: Die BUND-Kreisgruppe hat 380 Anhänger, der NABU-Ortsverein Hameln 700.
Ein Schwerpunkt der Verbandsarbeit in Hameln werden in diesem Jahr die "Tage des Offenen Gartens" am 22. Mai und 5. Juni sein, die diesmal im Rahmen des internationalen Wettbewerbs "Entente
Florale" und der deutschen Aktion "Unsere Stadt blüht auf" stattfinden werden. Ein Initiativkreis um Kurt Stangenberg (Einheitserdewerk), Peter Ehlerding (Blumenhandel), Gerd Buse
(Stadtverwaltung) sowie Hort Tönebön (Verein für Grenzbeziehung und Heimatpflege) macht sich für mehr Grün in der Weserstadt stark. Bürger und Vereine sind aufgerufen, sich zu beteiligen; BUND
und NABU geben dabei Hilfestellung. Koordinator und Ansprechpartner ist Ralf-Ulrich Böhm vom Grünflächenamt (Tel. 202-693).
"Unsere Stadt blüht auf" wird vom Zentralverband Gartenbau, dem Städtetag, dem Städte- und Gemeindebund sowie dem Deutschen Tourismusverband veranstaltet. 33 Städte und Gemeinden mit zusammen 1,5
Millionen Einwohnern nehmen teil. Die Jury wird vom 4. bis 15. Juli die Wettbewerbsorte besuchen. Rädecker wirbt dafür, "die Natur wieder vor die Haustür zu holen" - und wegzukommen von den
vermeintlich pflegeleichten Gärten mit ihren Monokulturen, die der Tierwelt nur unzureichend Lebensraum geben. Die Fraktionsvorsitzende der Hamelner Grünen, Ursula Wehrmann, betrachtet dies auch
als Schritt, die Luft in der Stadt sauberer zu bekommen. Ihre Partei will sich zudem für den Baumschutz stark machen. "Wenn prägnante Bäume abgängig sind, sollte in ihrer Nähe frühzeitig ein
gleichwertiger Ersatz gepflanzt werden".
DWZ - Bad Münder - 08. Januar
Auf der
Suche nach dem richtigen Augenblick / Ausgezeichnet: Manfred Klindwort bereist auf seinen Fotoexpeditionen die Nationalparks der Welt
Von Julia
Marre
Eimbeckhausen.
Der Uhu ist der Vogel des Jahres 2005, das hat der Naturschutzbund entschieden. Manfred Klindwort (61), Tierfotograf aus Eimbeckhausen, hat sich gleich auf die Suche nach dem schutzbedürftigen
Tier gemacht und es abgelichtet. "So habe ich ein paar Bilder vom Uhu, denn die werden in diesem Jahr sicher gebraucht", sagt er. Der freie Naturfotograf hat in den vergangenen Jahren zahlreiche
Auszeichnungen erhalten: den Ersten Preis der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen, die Silbermedaille der Photographic Society of America und bereits viermal den Titel "BBC Wildlife
Photographer of the Year". Angefangen habe ich damals im Zoo, das hat mir Spaß gemacht, und die Aufnahmen sind immer besser geworden", sagt Klindwort. Inzwischen unternimmt er Fotoreisen, war
zuletzt in Norwegen, Schweden, Afrika und den Vereinigten Staaten. Im Frühjahr geht's in die Toskana: "Vielleicht kann ich dort auf den Bergen Wölfe und Bären ablichten.